Für freie Atemwege!
Jetzt im Sommer hört man es immer wieder im Radio: „Die Ozonwerte sind erhöht. Vor allem gesundheitlich empfindliche Personen sollten auf anstrengende Tätigkeiten im Freien verzichten. Auch sportliche Ausdauerleistungen sollten vermieden werden.“ Und dann heißt es immer wieder, dass gerade Personen mit Lungenproblemen ganz besonders vorsichtig sein sollten.
Die Lungen- und die Stimmfunktion hängen direkt miteinander zusammen. Probleme und Einschränkungen in der Atmung können unmittelbar zu einem Stimmproblem führen. Aus diesem Grund schauen wir uns drei Risikofaktoren in der Atemluft an: Die Pollenbelastung, die Ozonbelastung und die Feinstaubbelastung.
Der Pollenflug ist im Frühjahr besonders stark
In der Zeit von Februar bis Juni steht die Blüte in voller Pracht. Es ist wahnsinnig schön anzuschauen, doch für Allergiker leider nicht besonders angenehm. Denn der allergieauslösende Pollen verbreitet sich während der Pollensaison über die Luft nahezu überall hin. Damit wird es für Allergiker aber leider auch besonders schwierig das Allergen zu meiden. Unter einer Allergie versteht man eine überschießende, unangemessene Reaktion des Immunsystems auf eindringende Reize, so z.B. den Pollen. Allergien betreffen dabei häufig die Lunge und die Schleimhäute im Nasen-Rachenraum und wirken sich negativ auf diese aus. Dabei kann es zu Schwellungen, Schleimbildung, Entzündungen kommen. Und natürlich fängt es dann an zu brennen und zu jucken — die Nase läuft — man muss husten — bekommt Halsschmerzen — oder auch eine heisere und belegte Stimme.
Was kann ich tun?
Schleimhäute pflegen: Der Pollen setzt sich an der Nasenschleimhaut fest und sorgt hier für einen dauerhaften Reiz. Spülen Sie Ihre Nase mit einer Nasenspülkanne aus. Sie können auch Kopfdampfbäder mit Salz und Salbei machen.
Haare und Kleidung waschen: Der Pollen setzt sich an allen möglichen Stellen fest. Gerade Personen mit langen Haaren sollten sie deshalb häufiger waschen. Auch in der Kleidung kann sich Pollen gut festsetzen. Legen Sie die Kleidung deshalb nachts auch nicht in der Nähe des Betts ab.
Pollenflugzeiten beachten: In der Stadt ist die Pollenbelastung meist morgens am geringsten. Auf dem Land ist er morgens meist am stärksten. Richten Sie ihre Zeiten zum Lüften danach und lassen Sie beim Lüften wenn möglich einen dünnen Vorhang vor dem Fenster:
Die Ozonwerte sind im Sommer besonders hoch
Von Mai bis September treten meist die höchsten Ozonwerte auf. Ozon ist ein farbloses und giftiges Gas mit der chemischen Formel O3. Im Vergleich zum normalen Sauerstoff O2, den wir zum Atmen brauchen, besteht Ozon also aus drei Sauerstoffatomen. In Bodennähe entsteht es vor allem aus Sauerstoff und Luftschadstoffen, die vorwiegend aus Autoabgasen und der Industrie stammen. So kann Ozon beim Menschen z.B. Augenbrennen, ein Kratzen im Hals oder Kopfschmerzen verursachen. Das Gas reizt vor allem die Lungen und die Atemwege und kann somit auch die Lungenfunktion einschränken oder Lungenkrankheiten hervorrufen. Mögliche Symptome sind Hustenreiz, Atemwegsprobleme und Kopfschmerzen. Bei Werten bis zu 180 µg/m3 besteht keine Gefahr. Ab diesem Wert von 180 µg/m3 sollten man besonders auf seine Gesundheit achten.
Was kann ich tun?
Anstrengungen vermeiden: Ab 180 µg/m3 sollten alle gesundheitlich empfindlichen Personen auf anstrengende Tätigkeiten im Freien verzichten. Auch sportliche Ausdauerleistungen sollten vermieden werden.
Tageszeiten beachten: Legen Sie mögliche Anstrengungen an der frischen Luft, wie z.B. Ausdauersport oder Gartenarbeit möglichst in die frühen Morgenstunden. Hier sind Sie einer geringeren Ozonkonzentration ausgesetzt. Es ist auch empfehlenswert frühmorgens ausgiebig die Wohnung zu lüften.
Die Feinstaubbelastung ist stark vom Wetter abhängig
Die Belastung der Luft mit Feinstaub schwankt täglich. Gerade in Großstädten wie München oder Stuttgart werden immer wieder die festgelegten Grenzwerte überschritten. Aber auch ländliche Gebiete sind betroffen und werden von den feinen Partikeln aus Abgasen, Heizungen und der Landwirtschaft verpestet. Als Feinstaub bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken. Sie verweilen eine gewisse Zeit in der Atmosphäre. Diese winzigen Teilchen sind mit bloßem Auge nicht zu sehen. Eine hohe Feinstaubbelastung erhöht das Risiko für Allergien, Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs. Da die Feinstaubkonzentration besonders von der Verteilung des Staubs in der Luft abhängt, nimmt das Wetter einen großen Einfluss. Bei einer sogenannten austauscharmen Wetterlage steigen die Feinstaubwerte. Ungünstiges Wetter für die Feinstaubbelastung ist vor allem fehlender Regen und Schnee, eine ungünstige Windrichtung, eine geringe Windgeschwindigkeit, sowie eine nächtliche Bodeninversion. Das tritt besonders oft im Winter auf, weshalb die Feinstaubkonzentration hier besonders hoch werden kann.
Was kann ich tun?
Schadstoffausstoß verringern: Bekanntlich entsteht Feinstaub aus Abgasen. Versuchen Sie deshalb auf Dinge zu verzichten, die Feinstaub produzieren: Lassen Sie das Auto stehen bzw. fahren Sie langsamer, verbrennen Sie kein Holz und versuchen Sie energiebewusst zu leben.
Atemwege schützen und pflegen: Nehmen Sie ein (evtl. sogar angefeuchtetes) Tuch vor Mund und Nase, wenn Sie einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt sind, so z.B. wenn Sie am Lagerfeuer sitzen. Auch eine Nasenspülkanne oder Kopfdampfbäder können die Stäube etwas binden.
Zusammenfassung: Die Lungen- und die Stimmfunktion hängen direkt miteinander zusammen. Probleme und Einschränkungen in der Atmung können unmittelbar zu einem Stimmproblem führen. Deshalb gilt es die Atemwege zu schützen und zu entlasten. Dabei ist zu beachten dass der Pollenflug im Frühjahr, die Ozonwerte im Sommer und die Feinstaubbelastung bei besonderen Wetterlagen erhöht sind.
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