Sie befinden sich in einem Streitgespräch. Die Gemüter sind erhitzt und es fallen auch ungute und verletzende Äußerungen. Eine Äußerung ergibt die nächste und sie geraten immer weiter in die Auseinandersetzung. Doch wie kann man in dieser Situation zu einer Klärung beitragen?
Ein erster Schritt dazu ist ein inneres Stop. Mit diesem inneren Stop können Sie dann versuchen mit dem Gesprächspartner über die Situation zu sprechen. Das nennt man Metakommunikation.
Was ist Metakommunikation?
Wörtlich bedeutet es über die Kommunikation an sich zu sprechen:
Wie sprechen wir miteinander? Wie gehen wir miteinander um und wie geht es uns dabei? Wo soll das Gespräch hinführen?
Konkret bedeutet es, nicht weiter über Inhalte zu sprechen, sondern gemeinsam zu überlegen wie man den Umgang erlebt, wie bestimmte Äußerungen gemeint waren bzw. interpretiert wurden und wie sich das Gespräch entwickelt hat.
Damit dient die Metakommunikation der Vorbeugung bzw. Klärung von Konflikten.
Mit einer gewissen inneren Distanz zum Thema und Anlass der Auseinandersetzung fällt es leichter einen neuen Umgang mit dem körperlichen Erleben, den Gefühlen und den Gedankengängen des Streits zu finden. Auf dieser Basis kann der Gesprächspartner eingeladen werden die inhaltliche Gesprächsebene zu verlassen und das Gespräch gemeinsam aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Hier ein paar Beispiele für metakommunikative Äußerungen:
„Ich verstehe gar nicht warum dieses Gespräch jetzt so schwierig geworden ist – eigentlich sind wir doch beide an einer Lösung des Problems interessiert.“
„Mir scheint, dass wir gerade das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Bitte lass uns erst gemeinsam festlegen, was wir heute eigentlich erreichen wollen.“
„Ich wünsche mir einen konstruktiven und guten Austausch zu diesem Thema. Deine Äußerung(…) hat mich sehr irritiert. Wie hast Du das genau gemeint?“
Sprache, Stimme und Körper sollen Die gleiche Botschaft transportieren!
Hier ist es sehr wichtig auf den Stimmklang und den Körperausdruck zu achten. Denn wenn diese Äußerungen mit einer erregten Stimme und einem aufgebrachtem Körperausdruck gesprochen werden, können sie die Situation weiter verschärfen. Durch die Inkongruenz von Sprache, Stimme und Körper verpufft also der deeskalierende Effekt und die Situation wird eher weiter angeheizt.
Achten Sie deshalb darauf, dass Sie den inneren Abstand zum Thema und zur Situation in einem achtsamen Moment körperlich wirklich spüren. Damit regulieren sich Körperspannung und Atmung. Durch diese Spannungsregulation beruhigen sich auch der Stimmklang, der Sprechrhythmus und der körperliche Ausdruck.
Sie können Ihren Atem und Ihre Stimme trainieren, so dass diese in schwierigen Gesprächen verlässlich bleiben. Ein ruhiger Ausdruck wirkt positiv auf eine angespannte Situation!
Metakommunikation als Chance
Metakommunikation hilft, Gespräche besser zu strukturieren und die Vorstellungen darüber transparent zu machen, wie man miteinander sprechen möchte. Wenn man sich auf einer Verbesserung des Verhaltens verständigt hat, können die Gesprächspartner versuchen das auch in Zukunft umzusetzen. Deshalb ist für ein gutes Miteinander eine metakommunikative Grundhaltung hilfreich. Sie erlaubt es zu jedem Zeitpunkt über die Situation, den Gesprächsverlauf und die Beziehung, aber auch über die Inhalte und gemeinsamen Vorstellungen zu sprechen.
Zusammenfassung: Metakommunikation ist das Sprechen über die Kommunikation an sich. Als Gesprächsführungstechnik hilft sie u.a. Konflikten vorzubeugen bzw. sie zu lösen, Gespräche zu strukturieren und Gespräche gemeinsam zu reflektieren. Dabei ist besonders auf die Kongruenz von Inhalt, Stimme und Körperausdruck zu achten. Mit einer metakommunikativen Grundhaltung können sich die Gesprächspartner darauf verständigen, wie sie in Zukunft miteinander sprechen möchten.
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