Intrinsische und somit aufgabenbezogene Motivation ist für Kreativität unabdingbar. Ihre Bedeutung ist seit den 1970er Jahren bekannt. Intrinsische Motivation kann als zeitlich stabiles Merkmal einer Person begriffen werden, das in positiver Korrelation zu Kreativität steht.
Teresa Amabile, Professorin an der Havard Business School, zeigt in ihrem Komponentenmodell die herausragende Wichtigkeit intrinsischer Motivation für kreative Prozesse. Grundlegend dabei ist ein Antrieb aus Interesse an der Arbeit. Die Arbeit wird als eine positive, persönliche Herausforderung wahrgenommen, wobei die Tätigkeit zu Vergnügen führt. Extrinsische Motivatoren können dahingegen kreativen Prozessen sogar schaden. Teresa Amabile (et al.) sehen zudem die soziale Umwelt als entscheidenden Faktor für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von intrinsischer Motivation. Sie schließen dabei an Deci und Ryan an, die intrinsische Motivation auf grundlegende menschliche Bedürfnisse zurückführen: Autonomie, Kompetenzempfinden und soziale Eingebundenheit.
Emotionen stellen einen treibenden Faktor für intrinsische Motivation dar: Es konnte in empirischen Studien gezeigt werden, dass positive Emotionen zu höheren kreativen Leistungen führen. Negative Emotionen beeinflussen Kreativität häufig in negativer Weise. Resultierende Sicherheit bzw. Unsicherheit erscheint dabei als eine mögliche Erklärung: Positive Emotionen führen zu einem Sicherheitsgefühl. Das führt wiederum zu einer höheren Motivation, Flexibilität und zu divergentem Denken. Dabei ist aber noch nicht geklärt, ob positive Emotionen lediglich zu einer Verbesserung der Produktivität führen, oder auch zu einer Qualitätssteigerung von kreativen Leistungen. Untersuchungen von Czikszentmihaly zeigen, dass Personen einer Tätigkeit ausdauernd nachgehen, wenn sie intrinsisch motiviert sind. Dies kann vom sogenannten Flow-Erleben begleitet sein. Es bezeichnet ein Hochgefühl, das scheinbar spontan, mühelos und gleichzeitig sehr konzentriert abläuft.
In einem TED-Talk beschreibt Dan Pink diesen Zusammenhang zwischen Motivation und unterschiedlichen Aufgabenstellungen auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Dabei stellt er heraus, dass extrinsische Motivation ein Hemmfaktor für kreative Leistungen sein kann.
Viel Vergnügen beim Anschauen!
Zusammenfassung: Intrinsische, aufgabenbezogene Motivation und positives emotionales Erleben beeinflussen kreatives Denken und Handeln. So entfaltet sich kreatives Denken und Handeln am besten frei von Zwängen und extrinsischen Zielvorgaben.