Stimmentlastung

Strimmlich gesund durch die kalte Jahreszeit

Im Moment herrschen draußen wieder frostige Temperaturen und man macht sich morgens dick eingepackt auf den Weg zur Arbeit. Kaum sitzt man jedoch in den meist stark geheizten öffentlichen Verkehrsmitteln würde man sich Wintermantel, Schal, Mütze und co. am liebsten gleich wieder entledigen. Und spätestens wenn der Nachbar im Bus zu Husten beginnt oder die Kollegin im Büro erzählt, dass sie sich heute nicht so gut fühlen würde, hofft man nicht gleich die nächste Erkältung aufzuschnappen.

Foto: Julia Rupprecht

Foto: Julia Rupprecht

Die kalte Jahreszeit kann für unsere Stimme sehr belastend sein: vor all-em trockene Luft — draußen durch die Kälte und drinnen durch die Hei-zungsluft — kann unsere stimmliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Außerdem sind trockene Schleimhäu-te in Nase und Rachen anfälliger für Viren und Bakterien, denen wir in der Erkältungszeit ausgesetzt sind. Hier können Sie gut vorbeugen, indem Sie versuchen folgende Tipps in den kommenden Monaten in Ihren Alltag zu integrieren:

  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von ca. 1,5-2 Liter täglich. Optimal sind Wasser, Tees oder Säfte.

  • Sie können die Schleimhäute durch das Lutschen von Pastillen (z.B. IslaMoos, Emser Pastillen, GeloRevoice) und durch Inhalation (z.B. Verdampfen von Emser Salz) befeuchten. Auch Nasensprays können helfen die Schleimhäute zu schützen und haben teilweise abschwellend wirkende Bestandteile. Fragen Sie Ihren Apotheker.

  • Bei besonders trockener Heizungsluft in geschlossenen Räumen empfiehlt sich die Anschaffung eines Luftbefeuchters.

  • Achten Sie auf gute Hygiene durch regelmäßiges Händewaschen mit Seife, insbe-sondere wenn Sie im öffentlichen Raum unterwegs sind. Und wenn Sie doch einmal eine Erkältung bekommen, können Sie sich gleich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen, welche Präparate geeignet sind, um die Atemorgane und die Stimme zu schonen.

  • Während oder nach einer Erkältung kann die Stimme sehr belastet sein. Vermeiden deshalb Sie übermäßige Sprechbelastungen im erkälteten Zustand und haben Sie auch nach einer Erkältung noch etwas Geduld mit Ihrer Stimme. Es kann sein dass es ein paar Tage dauert bis sie in ihrer vollen Kraft wieder einsatzfähig ist.

Ich wünsche Ihnen für die Wintertage alles Gute und kommen Sie gesund durch die kalte Jahreszeit!

Zusammenfassung: Die kalte Jahreszeit kann besonders für unsere Stimme belastend sein. Die Schleimhäute im Nasen-, Rachen- und Kehlbereich müssen gut befeuchtet sein, um gegen Viren und Bakterien resistent zu sein und gleichzeitig ihre Arbeit tun zu können. Mit Hilfe stimmhygienischer Maßnahmen kann man sich und seine Stimme unterstützen um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

https://www.julia-training.com/stimmtraining


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Ein kurzes Warm-up vor wichtigen Sprechsituationen

Ein wichtiges Gespräch oder ein wichtiger Vortrag steht bevor. Gerade jetzt sollte die Stimme ein verlässlicher Partner sein. Denn Nervosität und andere situative Faktoren können auf den Stimmklang Einfluss nehmen. Viele befürchten deshalb, dass das Gegenüber den veränderten Stimmklang bemerkt.

Es ist empirisch belegt, dass ganz Allgemein eine etwas tiefere Sprechstimmlage, ein leicht erhöhtes Sprechtempo, wenige Häsitationen und Versprecher, sowie eine passende Intonation und Pausensetzung vom Zuhörer positiv bewertet werden. Doch in wichtigen Sprechsituationen kann das ganz schön schwer fallen.

 

Was kann man tun, damit ein sicheres Sprechen gelingt? Ein Stimm-Warm-up und einige gedankliche Vorbereitungen helfen, gestärkt in die Situation zu gehen.

Gedankenschritt Nr. 1: Meine Nervosität ist okay!
Es ist das letzte Quäntchen Adrenalin, dass dazu verhilft Höchstleistungen abzurufen. Denn Adrenalin verhilft dazu in das passende Aktivierungsniveau zu kommen. Und die Akzeptanz der Nervosität ist der erste Schritt zum passenden Aktivierungsniveau.

Gedankenschritt Nr. 2: Den Körper und die Stimme beruhigen!
Die Nervosität sollte natürlich nun nicht so stark werden, dass eine starke Über- oder Unteraktivierung erfolgt. Deshalb sind Körperübungen ideal: Sie regulieren die Muskelspannung, und führen zu einem optimalen Aktivierungsniveau. Dadurch können auch Atmung und Stimmgebung besser funktionieren.

Gedankenschritt Nr. 3: Das ist meine Intention!
Bei zu großer Nervosität verliert man häufig den Aufmerksamkeitsfokus. Das heißt, dass man sich z.B. schwerer konzentrieren kann oder z.B. im Eifer des Gefechts etwas nicht bemerkt. Deshalb ist es wichtig sich selbst eine klare Botschaft mit auf den Weg zu geben: Ein kleiner positiver Satz, der einem das eigene Ziel vergegenwärtigt. Diese Intention fördert eine passende Stimmmodulation und Betonung.

In einer wichtigen Situation sollte die Stimme ein verlässlicher Partner sein, Quelle: lightpoet/Shutterstock

In einer wichtigen Situation sollte die Stimme ein verlässlicher Partner sein, Quelle: lightpoet/Shutterstock

Wie bereits erwähnt helfen Körperübungen um die Stimme zu stärken. Hier finden Sie drei Übungen für ein 5-minütiges Aufwärmprogramm, dass Sie im Vorfeld Ihrer wichtigen Situation durchführen können.
Ich empfehle jeweils eine Übung aus den Bereichen Atmung, Stimme und Sprechen. Führen Sie jede Übung etwa 1 bis 1,5min durch.


 

  1. Atmung: Verlängert Ausatmen
    Die verlängerte Ausatmung hilft den Atemrhythmus zu beruhigen und vertieft in den Bauch zu atmen. Dazu atmen sie so lange es Ihnen möglich ist auf ein leicht hörbares F aus. Konzentrieren Sie sich darauf, dass der Atemstrom gleichmäßig fließt. Wenn die Luft zu Ende geht, lösen Sie die leichte Spannung, und lassen den neuen Einatem, so tief wie möglich in den Bauch einströmen.

  2. Stimme: Kausummen
    Das Kausummen hilft eine entspannte, etwas tiefere Sprechstimmlage zu finden. Dazu machen Sie ausladende Kaubewegungen und lassen dabei einen genüsslichen und tiefen Summton erklingen. Summen und Kauen Sie entspannt und etwas gelangweilt. Dann werden Sie bemerken, wie die Stimme etwas tiefer wird.

  3. Sprechen: Daumensprechen
    Das Daumensprechen hilft bei einer klaren und präzisen Artikulation. Dazu nehmen Sie den Knöchel des Daumens zwischen Ihre Schneidezähne. Sprechen Sie dann laut mit Daumen im Mund. Dafür eigenen sich z.B. Monatsnamen, Wochentage oder Zahlen. Sie können auch die ersten Sätze Ihrer Begrüßung einüben. Der Effekt des Daumens ist eine größere Kieferöffnung, nachdem Sie den Daumen aus dem Mund nehmen.

 

Lernen Sie Warm-up-Übungen für Ihre Stimme!

Die Stimme soll in wichtigen Situationen ein verlässlicher Partner sein. Im VOCCO-Onlinekurs “Stimmliches Warm-Up für jeden Tag!” bekommen Sie Basisübungen für den Körper, die Atmung, die Stimme und die Artikulation als Audios und Videos. Das Ziel ist es, dass die Stimme dadurch schnell einsatzfähig wird und souverän, stabil und anstrengungsfrei funktioniert. Damit können Sie ein individuell passendes Warm-Up-Programm für Ihre Stimme entwickeln.

 

Zusammenfassung: In wichtigen Sprechsituationen soll die Stimme ein verlässlicher Partner sein. Ein Warm-up hilft in das passende Aktivierungsniveau zu kommen. Dazu gehören einstimmende Gedanken und ein stimmliches Übungsprogramm. Bereits drei kleine Übungen lassen die Stimme wirkungsvoll erklingen.

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