Experten für die Stimme

Zu Beginn diesen Jahres hat ein neuer Coachee ein Stimmtraining bei mir aufgenommen. Er hat die erste Coachingstunde von seiner Partnerin geschenkt bekommen, nachdem er diesen Wunsch schon längere Zeit mit sich herum getragen hat. Sie hat mich über Empfehlungen ausfindig gemacht.
Nachdem die erste Sitzung vorbei war, er seine Sachen zusammengepackt hatte und in der Tür stand, meinte er, dass er nun sehr froh sei. Er hatte zuvor schon immer und immer wieder gesucht, aber wusste nicht wirklich an wen er sich wenden könne und solle. So groß undunübersichtlich sei das Angebot, vor allem wenn man sich im Internet schlau macht.

Geht es Ihnen so ähnlich? Suchen Sie professionelle Unterstützung zum Thema Stimme? Wer schon mal nach einem Trainer oder Therapeuten gesucht hat, weiß wie groß und unübersichtlich das Angebot ist. Deshalb ist es gut einige Orientierungspunkte zu haben, um schließlich bei der richtigen Adresse zu landen. Denn mit dem Thema Stimme beschäftigen sich unterschiedliche Disziplinen und Personen. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Disziplinen:


Phoniatrie & HNO-Heilkunde

Hierbei handelt es sich um zwei medizinische Fachgebiete, die sich mit Erkrankungen der Stimme und Sprechens beschäftigen. Die Phoniatrie ist das Fachgebiet für Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, sowie kindliche Hörstörungen. Der Phoniater ist also der Arzt, den Sie als erstes ansprechen können, wenn es um Stimmprobleme geht. Machen Sie ein Termin aus, wenn Sie wiederkehrend Probleme, wie z.B. Heiserkeit oder Sprechanstrengung verspüren.

Logopädie & Sprachtherapie
Hierbei handelt es sich um die therapeutische Fachdisziplin, die sich mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen auseinandersetzt. Um eine Therapie aufzunehmen, brauchen Sie ein Rezept vom HNO-Arzt bzw. Phoniater. Achten Sie darauf, einen Therapeuten zu finden, der sich auf die Behandlung von Stimmstörungen spezialisiert hat. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen sicherlich empfehlenswerte Praxen in Ihrer Nähe nennen.

Sprecherziehung
Das Fachgebiet der Sprecherzieher ist das der mündlichen Kommunikation. Hierunter fallen Teilaspekte wie Rederhetorik, Gesprächsrhetorik, Argumentation, Sprechkunst, Atem- und Sprechtechnik. Sie können ein privates Training bei einem Sprecherzieher aufnehmen. Einige Sprecherzieher haben ebenfalls eine Krankenkassenzulassung, so dass Sie mit einer Überweisung des Arztes behandelt werden können. Adressen finden sie bei der Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS).

Gesang und Schauspiel
Hierbei wird die Stimme vor allem unter künstlerischen Aspekten betrachtet. Dementsprechend ist das Feld sehr heterogen. Wer Lust hat zu singen, sollte sich zunächst über die Stilrichtung klar werden: Klassischer Gesang? Jazz-Rock-Pop? Musical? Wenden Sie sich Bei Fragen zunächst an Ihre örtliche Musikschule oder an den Bund Deutscher Gesangspädagogen (BDG), um Adressen von Gesangslehrern zu bekommen. Auch bei Laientheater- oder Improtheatergruppen kann man sich und seine Stimme erproben. Schauen Sie doch mal, welche Bühnen es in Ihrer Nähe gibt.

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https://www.julia-training.com/stimmtraining

In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten...

„In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten bin ich fast schon wieder außergewöhnlich.“

Dieser Satz steht auf einem Post-it und klebt auf meinen Unterlagen. Ich zeige ihn meinem Kollegen Malte. Lachend bemerkt er, ich könne den Satz gut und gerne auf ein T-Shirt drucken, da er so vielschichtig und originell wäre. Es muss nicht gleich ein T-Shirt sein, aber Maltes Hinweis ermutigt mich, meine Gedanken dazu in einem kleinen Text zusammenzufassen.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Der Satz begleitet mich nun schon einige Jahre. In meiner Erinnerung ist er von mir. Ich weiß zumindest nicht von wem ich ihn sonst habe. In diesem Satz steckt eine gewisse Sehnsucht. Die Sehnsucht etwas Besonderes zu sein: Für jemanden. Wegen etwas. Weil man ist. Die Sehnsucht die eigene Einzigartigkeit zu erfahren, darin gesehen zu sein und Anerkennung zu finden. Ich glaube den meisten ist dieses Gefühl schon einmal begegnet. Gleichzeitig zeigt der Satz die eigene Normalität, die eigene Gewöhnlichkeit und auch Begrenztheit. Das ist nicht schlimm. Es ist einfach, auf eine dem Leben inne wohnende Art und Weise. Es ist wie die ironische Randnotiz der eigenen Menschlichkeit und des eigenen Lebens.


Als Trainerin kann ich mich nun fragen, ob es nicht sogar mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden.
Das Gefühl eines Defizits ist ja meist der Auslöser ein Training machen zu wollen. Menschen kommen also zu mir mit dem Wunsch etwas besser zu können. Der Ansporn ist dabei häufig eine Mittel-Zweck-Relation, also ein „besser-um“.
„Ich möchte besser präsentieren, um meine Produkte erfolgreicher zu verkaufen.“
„Ich möchte eine klangvollere Stimme, um in Gesprächen stärker zu führen.“
„Ich möchte (…), um (…)“

Wir sind häufig von Zielen und Zwecken getrieben. Das ist per se nicht schlecht und verhilft sicherlich zu einer hohen Leistungsfähigkeit. Manchmal stelle ich mir jedoch die Frage, woher jemand die persönliche Motivation nimmt ein solches Ziel zu formulieren und als das Eigene zu propagieren. Ist es eine innerlich empfundene und stimmige Motivation?

Im Extremfall machen sich Menschen dabei selbst zu Objekten: Sie erheben Daten über sich, um sich selbst und die eigenen Verhaltensweisen zu vermessen. Ziel ist die Ableitung von Maßnahmen um irgendetwas effizienter, effektiver und besser zu machen. In meinem Bekanntenkreis habe ich einen bekennenden Selbstoptimierer. Ich bin jedes mal auf’s Neue fasziniert, was Flo anscheinend alles trackt, erhebt, untersucht und optimiert. Flo ist Vorreiter und Vordenker der Quantified Self-Bewegung und es scheint für ihn gut zu sein und zu funktionieren. Ja und auch ich bemerke eine gewisse Neugier und weiß doch, dass das Quantified Self keine Option für mich darstellt: Als Wissenschaftlerin weiß ich wie komplex der Umgang mit Daten, ihre Auswertung und Interpretation ist. Als Trainerin und Coach weiß ich wie komplex und vielschichtig persönliche Veränderungsprozesse und deren Steuerung sind. Als Mensch stelle ich mir die Frage, welche gelebte Konsequenz und Veränderung in meinem Leben entstehen soll, so dass ich mich in einer resonanten Weltbeziehung befinde. So dass ich die Welt zum Antworten bringe, weil ich da bin: Wie entsteht also Sinnhaftigkeit zwischen mir und der Welt? Das ist für mich die wesentlich spannendere Frage…

Wenn ich mir nun also wieder die Frage stelle, ob es als Trainerin nicht mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden, kann ich also getrost antworten: Ach, lasst mal die Leute so sein wie sie sind. Doch bitte nicht missverstehen! Das ist keine Ablehnung von Qualifizierung oder Weiterentwicklung. Ganz im Gegenteil. Es ist nur aus einer anderen Perspektive gedacht. Und diese Perspektive heißt für mich Enrichment und Empowerment.
Unter Enrichment verstehe ich eine Anreicherung und Ausgestaltung der eigenen Person.
Unter Empowerment verstehe ich eine Erweiterung der eigenen Handlungsmächtigkeit und Autonomie. Daraus kann Selbstwirksamkeit und Verantwortung erwachsen. Konsequent gedacht, resultiert daraus eine Ruhe mit dem wie ich gerade bin. Ich darf so sein. Niemand sagt mir, was das vermeintliche Optimal ist. Denn „optimal“ ist eine Konstruktion. Es existiert nicht. Es gibt keinen fertigen oder optimalen Zustand.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Entscheidend ist: Was ich mir jetzt erarbeite, ist…
…eine Anreicherung meiner Kompetenzen,
…eine Erweiterung meines Handlungsrepertoires,
…ein neuer Blickwinkel,
…eine neue Position,
…ein neues Gedankengebäude,
…eine veränderte innere Haltung,
…eine Verschiebung in der gefühlten Bedeutung.

Und damit bin ich in Zukunft auf eine neue Weise handlungsfähig. Ich kann’s aber auch genau so machen wie ich es schon immer gemacht habe.
Oder anders gesagt: Dass das Vorhergehende ausgelöscht wäre, ist sowieso nur eine Illusion.
Es existiert im Neuen fort. Ich habe also „nur“ meinen eigenen Möglichkeitsraum erweitert.
Und damit gehe ich von Situation zu Situation.

„In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten bin ich fast schon wieder außergewöhnlich.“
In mir spüre ich dieses kleine innere Schmunzeln und denke mir: oh ja.

Zurück zu Malte: Ich hab’ mal überlegt, warum ich finde, dass Malte ein spannender und inspirierender Mensch ist. Neben seiner guten Intuition, seinem scharfen Geist und seiner herzlichen Direktheit ist es vor allem ein Gefühl, das sich mir vermittelt: Das Gefühl, dass Malte da wo er ist, angekommen ist. Aber ohne je stehen zu bleiben.

PS: Nochmal zur Frage, ob es als Trainerin nicht mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden… Mit einer Portion selbstironischer Ehrlichkeit muss ich sagen: Wahrscheinlich bin ich selbst viel zu durchschnittlich dafür. Aber für die Menschen, für die ich einen Unterschied bewirken kann, tu ich es gerne.

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Rückblick und Ausblick

Gerne möchte ich DANKE! sagen. Danke für viel positive und konstruktive Rückmeldung zu meinem Blog und den Artikeln. Danke für viel Inspiration und gute Impulse. Danke für etwa 600 neu hinzugewonnene Blogabonnenten im Jahr 2016. Es freut mich sehr, dass mein kleiner Blog anscheinend für viele Leute neue Gedankenimpulse und Perspektiven bereit hält. Und genau das wünsche ich Ihnen auch für das kommende Jahr 2017: Offene Augen, um neue Blickwinkel und Perspektiven zu entdecken. Offenen Ohren, um neue Positionen und Zwischentöne zu erfahren. Tatkräftige Hände, um etwas zu Guten zu bewegen: Für sich selbst und andere!

Als kleinen Rückblick habe ich besonders beliebte Artikel zusammengestellt. Es sind 12 von über 40 Blogposts. Ich freue mich wenn Sie durchklicken, reinlesen und hängen bleiben.
Die 7-38-55-Lüge: Was es mit diesen ominösen Zahlen auf sich hat und warum sie nicht geeignet sind menschliche Wirkung zu beschreiben.
Lass mich in dir lesen, Baby!: Von der Sehnsucht die Körpersprache des Gegenübers deuten und interpretieren zu können.
Auf welchem Weg zum Ziel?: Wie man Ziele formulieren kann, so dass sie die eigene intrinsische Motivation steigern.
Was ich Dir schon immer mal sagen wollte: Warum Feedback ein mächtiges Instrument ist und wie man durch einen neuen Blickwinkel auf Feedback, Rückmeldungen in einem neuen Licht betrachten kann.
Es gibt immer noch eine Idee mehr: Was divergentes Denken ist und wie kreative Denkformen trainiert werden können.
Fragen über Fragen: Wie man Fragen und verschiedene Fragenformen nutzen kann, um positive Impulse für Gespräche zu setzen.
Kreativ im Team: Welche Kommunikationmaximen helfen kreative Prozesse im Team zu unterstützen und Production blocking zu vermeiden.
Widerstand ist ein Kooperationsangebot: Warum man kommunikativen Widerstand feiern sollte und welches Potential darin liegt.
Wie funktioniert Stimmtraining?: In welchen Bereich Sie trainieren können, um eine klare, klangvolle und tragfähige Stimme zu entwickeln.
Augenschmaus beim Medieneinsatz: Drei konkrete Tipps wie Sie Ihren Medieneinsatz anschaulich und schön gestalten können.
Stark mit Lampenfieber: Wie Lampenfieber zu Stande kommt und wie man trotz Lampenfieber seine Leistungsfähigkeit nutzen kann.
Lach’ dem Säbelzahntiger ins Gesicht: Was Evolutionspsychologie zu erklären versucht, und warum es für unsere menschliche Kommunikation schwierig ist evolutionspsychologische Erklärungsansätze zu verwenden.

Im Bereich Journal schreibe ich regelmäßig Beiträge zu Kommunikationspsychologie, Rhetorik, Stimme, Kreativität und Didaktik. Manchmal sind es auch Off-Topic-Themen, die mich im Leben einfach umtreiben. Alle 1-2 Wochen kommt ein neuer Beitrag hinzu. So versuche ich immer wieder spannende Themen aufzuspüren, und fundiert und interessant aufzubereiten. Wenn Sie diese und weitere Blog-Einträge regelmäßig lesen wollen, so können Sie hier meinen Blog abonnieren:

Singen tut gut und Singen macht Mut!

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Singen die psychische und körperliche Gesundheit fördert. So führt Singen u.a. zu einer Stärkung des Immunsystems, des Herz-Kreislaufsystems, der Lungenfunktion und des Hormonhaushalts. Mit den körperlichen Effekten sind natürlich auch positive Wirkungen auf die Psyche verbunden. So hilft Singen u.a. bei Stressbewältigung, Depressionen und führt insgesamt zu einem erhöhten Selbstbewusstsein und mehr Zufriedenheit. Und dafür muss man kein großer Star auf der Bühne sein! Diese Effekte sind nämlich an Hobbysängern gut belegt. Doch leider trauen sich immer weniger Leute aktiv zu singen. Singen im Alltag nimmt leider immer mehr ab.

In einem Artikel in der Welt erfahren Sie noch mehr warum Singen gesund ist:
https://www.welt.de/wissenschaft/article1461487/Warum-Singen-gesund-ist.html


Singen macht Spaß und ist gesund! Mit welchen Ideen und Impulsen kann man Singen einen größeren Stellenwert im eigenen Leben zu geben?

  • Singen ist nicht nur talentierten Menschen vorbehalten! Viele glauben, dass man nur singen sollte, wenn man auch eine bestimmte Begabung dafür hat. Doch Singen ist erlernbar! Je mehr man singt, um so besser werden die eigenen Fähigkeiten.

  • Alte Erfahrungen über Bord werfen! Viele berichten, dass es eine Schmach war, im Musikunterricht vorzusingen, nicht in den Schulchor zu dürfen, oder negative Rückmeldungen zur eigenen Stimme zu bekommen. Weg damit! Diese Erfahrungen abhaken, und neue Erfahrungen machen.

  • Schön ist, was gefällt! Wer ist mein Lieblingssänger? Habe ich Lieder die mir besonders gut gefallen? Suchen Sie doch mal bewusst ihr Musiksammlung durch und überlegen Sie, welche Lieder und Interpreten Ihnen besonders gefallen. Dann einfach mal mitsingen.

  • Singen beginnt heimlich! Vor oder mit anderen zu singen, ist für viele ein großer Schritt, den sie sich nicht zutrauen. Deshalb erstmal im Kleinen anfangen: leere Wohnung, warme Dusche, schnelles Auto... es gibt genügend Möglichkeiten erstmal unauffällig zu beginnen.

  • Mitstreiter und Unterstützung suchen! Wenn das Singen Spaß macht, kann man sich professionelle Unterstützung holen. Sei es ein Chor in der Nähe oder ein paar Stunden Gesangsunterricht bei einem Lehrer.

Julia bei einem Konzert. Foto: privat

Julia bei einem Konzert. Foto: privat

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit bieten sich viele Gelegenheiten, um mit Ruhe, Entspannung und Freude zu singen. Vielleicht holen Sie, Ihre Familie und Freunde, Musikinstrumente und Weihnachtslieder heraus, und stimmen gemeinsam ein "Stille Nacht, heilige Nacht" oder ein "Oh Tannenbaum" an.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen singende, frohe und besinnliche Weihnachtstage im Kreis lieber Menschen und einen guten Rutsch in ein zufriedenes, gesundes und erfüllendes Jahr 2017!

 

Als kleine Weihnachtseinstimmung: Frank Sinatra und Bing Crosby aus den 1950er Jahren mit einem Christmas-Special. Ich liebe es den beiden zuzuhören!

Zusammenfassung: Singen stärkt die körperliche und seelische Gesundheit. Diese Effekte sind bei Hobby- und Laiensängern empirisch belegt. Deshalb ist es wertvoll Singen mehr in den eigenen Alltag zu integrieren. Singen Sie alleine, mit anderen zusammen oder unter professioneller Anleitung.

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Lach’ dem Säbelzahntiger ins Gesicht

Vor kurzem war ich Teilnehmerin in einer Fortbildung, in der es um Körpersprache ging. Der Referent hatte einige interessante Aspekte aufgeworfen und durchaus spannende Studien angeführt. Doch dann ließ er folgende Bemerkungen fallen:
„Wenn unsere Vorfahren einem Säbelzahntiger in der Steppe begegneten, dann blieben nur zwei Möglichkeiten: Fight oder flight!“
„Männer wollen ihren Samen einfach nur an so viele Weibchen wie möglich verteilen.“
„Frauen suchen das potente Männchen für den Sex, aber den verlässlichen Mann für die Aufzucht ihrer Kinder.“

Und diese Programme liefen natürlich auch noch im modernen Menschen ab. Das ist seine wahre Natur. Das bestimmt unbewusst und fundamental seine Kommunikation und sein Verhalten. Ob man will oder nicht.

In solchen Momenten würde ich ehrlicherweise am liebsten den Seminarraum verlassen. Die Tür könnte mit einem riesen Knall ins Schloss fallen. So ärgerlich macht mich das.
So möchte ich hier meine Gedanken kurz skizzieren, in der Hoffnung dass mir bald keine Säbelzahntiger mehr im Seminarraum begegnen. Denn nach meiner Meinung ist Evolutionspsychologie nicht in der Lage unser komplexes Kommunikationsverhalten zu erklären. Nach meinem Verständnis ist der Mensch genauso ein kulturelles wie ein natürliches Wesen, weshalb es eine absolute Verkürzung und Simplifizierung der menschlichen Psyche darstellt, evolutionspsychologisch zu argumentieren. Doch betrachten wir eines nach dem anderen.

Was ist überhaupt evolutionäre Psychologie?
Die Evolutionspsychologie ist ein Ansatz, der versucht das Verhalten und das Erleben des modernen Menschen durch Erkenntnisse über seine stammesgeschichtliche Entwicklung zu erklären. Die kulturelle Entwicklung sei in den letzten paar tausend Jahren so rasant vorangeschritten, dass die evolutionäre Anpassung dabei aber nicht Schritt halten konnte. Das Credo ist folglich, dass in uns allen noch der Steinzeitmensch mit seinem Steinzeitgehirn schlummert. Oder gar mehr noch: wir sind bis heute Steinzeitmenschen im modernen Gewand.

Man kann nicht leugnen, dass diesem Gedanken eine gewisse Plausibilität anhaftet. Und deshalb werden gerne solche Bilder und Geschichten mit Säbelzahntigern, Lagerfeuern, Höhlen und traditionellen Rollenbildern bemüht. Denn wenn ich mir vorstelle, dass jetzt ein Säbelzahntiger vor mir steht, dann würde ich ja auch schnurstracks das Weite suchen. Ich frage mich jedoch, ob diese Bilder und Geschichten nicht viel mehr über uns und unser Zusammenleben heute aussagen, als über unsere Vorfahren vor mehreren Tausend oder Millionen Jahren?
Gerade unerwünschtes Verhalten kann durch evolutionäre Ansätze vermeintlich erklärt werden. Doch viel zu leicht wird es dadurch auch entschuldigt. Man kann ja nichts dagegen tun. Das ist „Natur“. Und gegen „Natur“ kann man sich nicht wehren. Evolutionspsychologie ist also in gewisser Weise ein Totschlag-Argument:
…dass der Mann fremd gegangen ist… seine Natur.
…dass die Frau das Alpha-Männchen, dem netten Kerl von nebenan vorzieht… ihre Natur.
…dass sich Männer prügeln… Natur!
…dass Frauen viel quasseln und tratschen… Natur!
Am besten schaltet sich dabei dann noch unser Kortex ab, und es sind nur noch die Regionen unseres „Reptiliengehirns“ aktiv. Wahrscheinlich kennen auch Sie dieses Gefühl, wenn sich der Kortex verabschiedet, oder?
Spaß beiseite: Das Tragische daran ist, dass Evolutionspsychologie so gut dafür verwendet werden kann, um komplexere Erklärungsansätze zu konterkarieren und zu unterwandern. Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Die Argumentation dahinter ist: Alt schlägt neu. Natur schlägt Kultur. Ich würde sagen: das kann ganz leicht zu wissenschaftlichem Populismus werden.

Doch auf welchen Annahmen fußt die Evolutionspsychologie und sind diese Annahmen haltbar?
Die Evolutionspsychologie hat große Anhänger und vehemente Gegner. In einem Artikel von Bolhuis et al. (2011) werden vier Grundannahmen der evolutionären Psychologie aufgezeigt, die durchaus sehr kontrovers zu diskutieren sind:

  1. Die heute wirkenden psychologischen Mechanismen müssen sich irgendwann in der Geschichte des Menschen herausgebildet haben, und seither stabil sein. Daher muss die Evolutionspsychologie annehmen, dass es irgendwann in der Geschichte der Menschheit eine hinreichend stabile Umwelt gab. Diese menschlichen Anpassungen müssen auf diese stabile Umwelt bezogen gewesen sein.

  2. Die Evolutionspsychologie vertritt die Auffassung, dass die kulturellen Veränderungen der letzten tausenden von Jahren zu rasant für eine evolutionäre Anpassung waren, und vertritt damit einen evolutionären Gradualismus. Das heißt, dass evolutionäre Veränderungen nur langsam und stückweise auftreten dürfen.

  3. Um verschiedene Verhaltensweisen, wie z.B. Fremdgehen, PartnerInnenwahl, Aggression etc., zu erklären müsste unser Verhalten aus vielen Einzelprogrammen zusammengesetzt sein. Diese Module hätten sich jeweils in Anpassung auf die Umwelt herausgebildet. Die Evolutionspsychologie nimmt also eine Modularität des menschlichen Geistes an.

  4. Die Evolutionspsychologie geht von einer universellen menschlichen Natur aus, die unabhängig von Kultur und individueller ontogenetischer Entwicklung unser Verhalten steuert.

All diese Grundannahmen kann man schwer anzweifeln:
Wann hat es in der Geschichte der Erde einen so stabilen und erdumfassenden Zustand gegeben, so dass sich menschliches Verhalten dauerhaft auf diesen Zustand eingestellt haben sollte? Man sollte hier schon merken, dass es niemals stabil und die ganze Erde betreffend gewesen sein kann, so dass sich die Natur dann diese Zeitspanne x als Maß der Dinge für unser Verhalten ausgesucht haben könnte. Deswegen kann es so gesehen eigentlich auch keine menschlichen Universalien geben. Auch zeigen aktuelle Untersuchungen, dass sich genetische Veränderungen binnen weniger Generationen vollziehen können, und dass sich gerade auch in der Zeitspanne der letzten 50.000 Jahre erhebliche Veränderungen am menschlichen Genom ergeben haben. Dies spricht gegen den postulierten Gradualismus. Auch die Vorstellung der Modularität des menschlichen Geistes ist schwer mit Erkenntnissen aus anderen Disziplinen vereinbar. Das würde nämlich bedeuten, das Verhaltensweisen und Wahrnehmungen unabhängig voneinander auftreten könnten, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Aber gerade übergreifende kognitive Funktionen wie Lernen oder Gedächtnis funktionieren wahrscheinlich anhand generalisierter Mechanismen, die in den verschiedensten Situationen flexibel eingesetzt werden. Und das ist verknüpft mit kulturellen und individuellen Entwicklungen. Kultur, Individualität und Natur interagieren miteinander und können nicht vollkommen unabhängig voneinander gesehen werden. Der Mensch ist ein natürliches und ein kulturelles Wesen und gerade das macht die Erforschung seiner Psyche und seines sozialen Zusammenlebens so spannend. Und gerade das macht auch Kommunikation und Interaktion so spannend.

Wenn ihnen also das nächste Mal auf der Straße ein Säbelzahntiger begegnet, haben sie mehr als zwei Möglichkeiten!

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PS: Vielleicht ist Ihnen noch kein Säbelzahntiger, jedoch aber ein Pandabär auf der Straße begegnet! Für diesen Fall zeigen diese legendären Panda Käse Werbespots mögliche Verhaltensweisen . :-)

Zusammenfassung: Die Evolutionspsychologie versucht menschliches Verhalten und Erleben durch Erkenntnisse über die stammesgeschichtliche Entwicklungen des Menschen zu erklären. Dabei kann es zu erheblichen Vereinfachungen und Verkürzungen in der Betrachtung der menschlichen Psyche und des menschlichen Zusammenlebens kommen. Dabei beruft sich die Evolutionspsychologie im wesentlichen auf 4 Grundannahmen. Diese Grundannahmen werden kontrovers diskutiert und sind teilweise nicht mit Erkenntnissen aus anderen Disziplinen vereinbar.

Embodied Cognition und die Wechselwirkung von Körper und Psyche

Können kognitive Fähigkeiten und Denkprozesse ohne einen Körper existieren?
Haben körperliches Erleben und somatische Reaktionen gar nichts mit dem Denkprozess an sich zu tun? Ist der Körper nur das "Transportmittel" für unseren Kopf, damit wir ihn von einem Ort zum Anderen bringen können?

Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigen sich aktuelle Theorien der Kognitionswissenschaften. Dabei bietet die sogenannte Embodiment-Theorie spannende Betrachtungen, um Körper und Geist miteinander zu verstehen. Der Körper umfasst dabei motorische Aktivitäten und Wahrnehmungsfunktionen. Der Begriff Geist bezeichnet dabei v.a. das Bewusstsein, kognitive Fähigkeiten, Emotionen und Einstellungen.

In der Auffassung des Embodiments benötigen das Bewusstsein und die Kognition einen Körper und eine physikalische Interaktion, um überhaupt zu existieren. Das bedeutet auch, dass die Zusammenhänge zwischen Körper und Geist wechselseitig ausgestaltet sind. Sie können nur miteinander funktionieren. Diese wechselseitige Beziehung zwischen Körper und Psyche zeigt sich auch in ihrer gegenseitigen Beeinflussung. So können sich psychische Zustände im Körper ausdrücken, aber gleichzeitig können auch Körperzustände Auswirkungen auf Emotion und Kognition haben: Wenn ich z.B. traurig bin, drückt sich das Gefühl durch eine zusammengesunkene Körperhaltung, durch einen betrübten Gesichtsausdruck und einen weinerlichen Stimmklang aus. Es kann aber auch sein, dass meine zusammengesunkene Haltung, die ich aus irgendeinem Grund einnehme, Auswirkungen auf meine Kognition und meine Emotionen hat: Ich fühle mich traurig, weil ich eine zusammengesunkene Haltung habe. Dies kann ebenfalls Einstellungen und Urteile einer Person beeinflussen.
Es gibt viele empirische Untersuchungen die diesen wechselseitigen Zusammenhang nahelegen. Gefühle, Einstellungen und Bewertungen können sich also verändern, wenn man z.B. eine andere Körperhaltung einnimmt, Mimik und Gestik verändert, oder auch den Stimmklang moduliert. Denn mittels neuroaktiver Signal- und Botenstoffe im Blutkreislauf und via Nervenbahnen gehen Signale vom Gehirn in den Körper, aber auch vom Körper ins Gehirn. Dabei ist der Körper immer in einen Gesamtzusammenhang eingebettet und in ihm situiert. Das heißt, es gibt eine gegenständliche und soziale Umwelt in der wir uns befinden. Darin interagieren und kommunizieren Personen in einer spezifischen und einmaligen Situation. Auch das nimmt Einfluss auf unseren Körper, und damit auf unser Denken, Fühlen und Handeln.

Deshalb können Prozesse auf der Ebene des Denkens, Fühlens und Verhaltens nur im Zusammenhang mit dem Körper betrachtet werden, der in eine Gesamtsituation eingebettet ist. Ja, man kann auch so weit gehen zu sagen, dass ohne den Einbezug des Körpers, das Denken „leer“ wäre.

Hier noch weiterführende Lese-Tipps:

Hier noch ein ziemlich spannendes Video von einem Vortrag mit George Lakoff, Professor für Cognitive Science and Linguistics an der Berkley Universität in Kalifornien:

Zusammenfassung: Aktuelle Theorien der Kognitionswissenschaften beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Körper und Geist. In der Auffassung des Embodiments ist dieser Zusammenhang wechselseitig ausgestaltet, d.h. Körper und Geist beeinflussen sich gegenseitig und können nur miteinander existieren. Dabei können sich psychische Zustände durch den Körper ausdrücken. Aber auch körperliche Zustände haben einen Einfluss auf Kognition und Emotion.  

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VOCCO - Ihr Onlinekurs für Stimmtraining

Zusammen mit meiner Kollegin Brigitte Bayer entwickle ich die Stimmtrainings-App VOCCO.

Unser Ziel ist es, Sie in Ihrer Stimmentwicklung zu unterstützen. So finden Sie zu einem selbstsicheren und souveränen Umgang mit Ihrer Stimme. Und das in jeder Alltagssituation. Gerade als mobile App kann VOCCO Ihnen helfen an Ihrer Stimme zu arbeiten. Denn Sie sind flexibel, die Übungen immer und überall durchzuführen. Ganz wie es zu Ihnen, Ihrem Lebensrhythmus und Ihren stimmlichen Herausforderungen passt.

Foto: Joshua Burkert

Foto: Joshua Burkert


Denn jeder und jede von uns braucht seine / ihre Stimme in den unterschiedlichsten Alltagssituationen. Es gibt viele Berufsgruppen, die auf ihre Stimme angewiesen sind, wie z.B. Lehrer, Erzieher, Schauspieler, Sänger und Call-Center-Agenten. Hier erscheint es offensichtlich, dass die Stimme essentiell ist, um den Beruf auszuüben. Doch auch in anderen Berufsgruppen ist die Stimme besonders relevant, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen, so wie z.B. bei Servicepersonal, Anwälten und Ärzten. Aber auch im Privaten kann die Stimme besonders wichtig sein: Eltern wissen, was die Stimme alles leistet, und wie wichtig sie im Zusammensein mit den Kindern ist. Manche Personen gehen stimmintensiven Hobbies nach, bei denen z.B. auf dem Fußballplatz gerufen oder im Chor gesungen wird. Und die meisten haben schon mal erlebt, wie anstrengend es sein kann, wenn man im Restaurant oder der Bar gegen den Hintergrundlärm ansprechen muss.

Immer wenn wir miteinander sprechen, brauchen wir also eine verlässliche, ausdrucksstarke und gesunde Stimme. Durch regelmäßiges Üben mit VOCCO kann sich Ihre Stimme nach und nach entfalten. Dafür haben wir 40 Übungen zusammengestellt, die Ihnen in Form von Audios und Videos zur Verfügung stehen. Sie sind übersichtlich nach Übungsbereichen und Zielsetzungen systematisiert. Jede Übung ist leicht verständlich erklärt und verfolgt ein klares Lernziel. Sie können sich darüber hinaus eigene Übungsfolgen zusammenstellen, um bestmöglich auf Ihre stimmlichen Anforderungen vorbereitet zu sein. Außerdem finden Sie Tipps zur Stimmhygiene und anschauliche Animationen, um körperliche Abläufe besser zu verstehen.

VOCCO ersetzt jedoch kein persönliches Stimmcoaching und keine Stimmtherapie. Es ist daher empfehlenswert sich eine/n Stimm- und Sprechtrainer/in zu suchen, der/die Sie in Ihrer individuellen Stimmentwicklung kompetent unterstützen kann. VOCCO kann Sie also im Rahmen ihres Coachings oder Ihrer Therapie unterstützen, den Alltagstransfer zu schaffen. VOCCO kann darüber hinaus als Begleiter dienen, wenn Sie Ihr Coaching oder Ihre Therapie bereits abgeschlossen haben, und nun selbstständig und eigenverantwortlich weiterarbeiten möchten. Vielleicht haben Sie auch den Eindruck, dass Sie das Thema Stimme interessiert, und Sie möchten herausfinden wie Stimmtraining funktioniert. Dann kann VOCCO ein Einstieg sein, Stimmtraining auszuprobieren.

Wenn sie langfristig an Ihrer Stimme arbeiten, wird sie zu einer verlässlichen Kraft in Ihrer Kommunikation und Ihrem Auftreten. Mit VOCCO können Sie immer und überall, individuell passend, sowie langfristig und nachhaltig üben.

Mehr Informationen zur App und zu meiner Kollegin Brigitte Bayer und mir finden Sie unter:
www.vocco-app.com
https://www.julia-training.com/stimmtraining

Zusammenfassung: VOCCO, das sind hochwertige Online-Kurse für Stimmtraining. VOCCO unterstützt alle Personen, die beruflich wie privat auf ihre Stimme angewiesen sind, eine ausdrucksstarke, leistungsfähige und gesunde Stimme zu entwickeln. Dafür gibt es über 40 Übungen in Form von Audios und Videos. Stimmtraining wird dadurch immer, überall und individuell passend für jeden zugänglich.

Fotos: Joshua Burkert

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Stark mit Lampenfieber!

Jeder kennt die Anspannung und Nervosität, wenn man vor Anderen sprechen muss: Lampenfieber! Dieser Adrenalin-Kick ist das letzte Quäntchen, um in einer wichtigen Situation die eigene Höchstleistung abzurufen. Doch dafür darf die Nervosität nicht Überhand nehmen. Auf den richtigen Umgang und das passende Maß kommt es an.

Wollen Sie Ihr Lampenfieber in den Griff bekommen?

Aber was ist Lampenfieber überhaupt und wie kann man einen konstruktiven Umgang damit finden? Antworten auf diese Fragen finden Sie in meinem Ebook “Stark mit Lampenfieber!”.

 

Strategien mit dem Lampenfieber-Training entwickeln!

Um diesen Fragen ganz praktisch und lebensnah zu begegnen habe ich ein Training für einen konstruktiven Umgang mit Lampenfieber entwickelt. In diesem Seminar erarbeiten die Teilnehmenden individuell passende und flexible Strategien im Umgang mit ihrem Lampenfieber. Denn Lampenfieber ist bei niemandem gleich ausgeprägt und ist im Erleben des Einzelnen verankert.

Ausgangspunkt ist deshalb die erlebensbezogene Selbstreflexion: Wie ist Lampenfieber bei mir? Darauf aufbauend entwickelt jeder Teilnehmende eigene Handlungsmöglichkeiten: Was kann ich tun, damit ich trotz Lampenfieber meine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann?

Diese Strategien werden dabei an konkrete Situationen und den Alltag der Teilnehmenden angepasst. Die Basis für dieses Training bieten Methoden aus dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM), sowie dem erlebensbezogenem Concept Coaching (ECC). Angereichert wird das Training mit Körper-, Atem-, Stimm und Entspannungsübungen. Feedback und Präsentationen unterstützen bei der Anwendung.

Die Ziele des Trainings sind also:

  • Die Teilnehmenden reflektieren bisherige Erlebnisse und erkennen die individuelle Ausgestaltung ihrer Lampenfieber-Symptome

  • Die Teilnehmenden entwickeln darauf zugeschnittene Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit ihrem Lampenfieber

  • Die Teilnehmenden können den aus dem Lampenfieber entstehenden Druck und Stress besser anerkennen und bewältigen

Bild: Joshua Burkert

Bild: Joshua Burkert

Im Umgang mit der eigenen Vortragsnervosität ist es manchmal gut zu wissen, dass man mit dieser Schwierigkeit nicht alleine ist. Selbst große Virtuosen haben mit Lampenfieber zu kämpfen. Und jeder hat dabei ganz andere Ängste. In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung können Sie Erfahrungen von namhaften Personen nachlesen.

 

 

Zusammenfassung: Lampenfieber ist ein Phänomen das vor wichtigen Redesituationen auftritt. Dabei ist es sinnvoll einen konstruktiven Umgang mit den individuellen Lampenfieber-Symptomen zu finden. Dazu habe ich ein Training entwickelt, das auf der Basis von ZRM, ECC, praktischen Übungen und Feedback arbeitet. So dass man seine persönliche Höchstleistung mit Lampenfieber abrufen kann!

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Weitere Tipps uns Tricks können Sie in meinem Blog-Entrag „Dieses Kribbeln im Bauch…“ nachlesen.

Tutorien erfolgreich gestalten

Tutoren leisten einen wichtigen Teil universitärer Lehre. An der Universität sind Tutoren als studentische Hilfskraft angestellte Studenten oder Doktoranden, die Übungen oder Tutorien leiten. Da sie also eine wichtige Lehrfunktion übernehmen, sollten sie für diese Aufgabe gut vorbereitet sein.

Meine Kolleginnen Jana Antosch-Bardohn, Barbara Beege und Nathalie Primus haben ein Praxishandbuch herausgebracht, das Tutorinnen und Tutoren Schritt für Schritt bei ihrer Aufgabe begleitet: von der ersten Planung über konkrete Gestaltung und Umsetzung in der Veranstaltung bis hin zur abschließenden Reflexion. Mit erprobten Hinweisen und klaren Anleitungen können auch Anfänger ihre Tutorien erfolgreich und souverän durchführen. Checklisten, Methodensteckbriefe und Übungen unterstützen sie dabei - auch in schwierigen Situationen.

 

 

 

Die Inhalte des Buches sind: Tutorien konzipieren

  • Ablaufplan entwickeln

  • Lehr-/ Lernmethoden richtig einsetzen

  • Medieneinsatz planen

  • Verständlich sprechen

  • Gruppen leiten

  • Umgang mit Störungen und Motivationstiefs

Meine Kolleginnen haben dabei ihre Erfahrung und Expertise als Trainerinnen und Hochschuldidaktikerinnen zusammengebracht. Sie haben bei PROFiL, dem Lehrqualifizierungsprogramm der LMU München die Tutorenausbilder-Ausbildung TutorPlus konzipiert, die seit mehreren Jahren erfolgreich läuft. Glückwunsch zu dieser tollen Arbeit!

Hier geht es zum Buch.

Zusammenfassung: Tutor*innen leisten einen wichtigen Teil universitärer Lehre. Mit einem Praxishandbuch können sie sich auf die Aufgaben und Herausforderung der Tutoriengestaltung vorbereiten. Jana Antosch-Bardohn, Barbara Beege und Nathalie Primus haben dafür Praxiserfahrung und fachliche Fundierung in einem wertvollen Buch zusammengebracht.

Wie lange braucht eigentlich der Aufzug in den 3. Stock?

Der Mythos besagt, dass der sogenannte Elevator Pitch dadurch entstanden ist, dass findige und engagierte Vertriebsleute neue Ideen und mögliche Lösungen mit ihren Chefs besprechen wollten. Doch die Chance den Chef anzutreffen war sehr gering, denn die Führungskräfte waren natürlich sehr beschäftigt und daher schwer für ein Gespräch zu bekommen. Doch eine Möglichkeit bot sich: Den vielbeschäftigten Managern in den Aufzug nachhechten, und ihnen während der Fahrt in ein anderes Stockwerk das Anliegen vortragen.
Das bedeutet: Wenig Zeit und eine knackige Botschaft!

Beim Elevator-Pitch sollen also die relevanten und wesentlichen Informationen eines Themas in einer möglichst prägnanten Form dargeboten werden. Dabei soll vor allem der Nutzen oder die Kernbotschaft in den Vordergrund gestellt werden. Ziel ist es, punktgenau und verständlich zu formulieren.

Folgende Fragen können helfen diese Kürze und Prägnanz zu erreichen:

  • „Worum geht es?“

  • „Was ist das Besondere, das Sensationelle, das Hilfreiche, das Relevante?“

  • „Worin unterscheidet sich das Thema u.U. von anderen Angeboten?“

  • „Welche Lösung und welchen Nutzen bietet es?“

Die gesammelten Infos werden immer weiter zu einer Kernbotschaft verdichtet. Dabei kann man sich immer wieder die Fragen stellen:

  • „Worauf kommt es mir besonders an? Trifft es das schon?“

  • „Gibt es noch etwas das unverständlich oder unklar ist?“

  • „Wie bleibt die Aussage noch stärker im Gedächtnis?“

Heute werden Pitches gerne genutzt, um z.B. vor möglichen Investoren die zu fördernde Idee überzeugend vorzubringen. Hier entscheiden die Schlagkraftigkeit der Idee, aber ebenso die Präsentationsfähigkeit im Pitch über den Erfolg. Und das kann man üben! Wenn man den Elevator-Pitch folglich als Trainingsmethode einsetzt, so kann er vor einer Gruppe geübt werden, um die Aussage zu verfeinern und die Wirkung zu erhöhen. Dabei ist insbesondere auf den sprecherischen Ausdruck zu achten, der die Kürze und Prägnanz sinnvoll unterstützen soll.

Zusammenfassung: Der Elevator Pitch ist eine Präsentationsform in der die Botschaft möglichst knapp, prägnant, verständlich und motivierend rübergebracht werden soll. Leitfragen helfen diese kurze Präsentation zu erarbeiten. Beim Training sollte darauf geachtet werden, dass der sprecherische Ausdruck die Inhalte optimal unterstützt.