Kreativität

Erlebensbezogenes Concept Coaching zur Ideen- und Konzeptentwicklung

Erlebensbezogenes Concept Coaching (ECC) ist eine Methode für die gezielte Unterstützung von Personen, Teams und Gruppen bei der Entwicklung neuer Ideen und Konzeptionen. Bezugspunkt der Konzeptentwicklung ist die jeweils eigene fachspezifische Erfahrung der Coachees.
Am 15. und 16. September hat ein Fachtag zum Erlebensbezogenen Concept Coaching (ECC) stattgefunden. Am Fachtag in Frankfurt am Main haben sich EC-Coaches und -Trainer getroffen, um Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Inspiration zu entwickeln und sich fachlich weiter zu bilden.

Im Rahmen dieser Konferenz habe ich einen Kurzworkshop zum Thema Stimme angeboten, um die Trainer und Berater für ihre eigene Stimme und den Sprechausdruck ihrer Klienten zu sensibilisieren. Einen erweiterten Workshop zum Thema „Die Stimme als Schlüssel zur Prozessorientierung im Erlebensbezogenen Concept Coaching“ werde ich beim Jahreskongress der Gesellschaft für Personenzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG) im Juni 2017 anbieten.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Der Workshop dient dazu Berater/innen, Psychotherapeut/innen und EC-Coaches für fremdes und eigenes Sprechen zu sensibilisieren. Atem-, Stimm- und Sprechübungen, stimmliche Selbsterfahrung und ECC helfen dabei die Stimme des Klienten besser zu explorieren und die eigene Stimme bewusst einzusetzen. Im Focusing, Erlebensbezogenen Concept Coaching und der psychotherapeutischen Beratung haben das körperliche Erleben, im Sinne eines Felt Sense, sowie die Arbeit mit sprachlicher Bedeutung einen hohen Stellenwert. In der Verbindung von Sprache und Körper ist es notwendig auch die Stimme zu betrachten. Denn sie ist das verbindende Element zwischen beiden. So ist die Stimme gleichzeitig Trägerin von Inhalt (Sprache) und Erleben (Körper). Sie hat alle wichtigen Informationen zur Person, ihrem Erleben, der empfundenen Bedeutung und der Situation in einem Schallereignis gebündelt. Darin manifestieren sich Stimmungen, Gefühle und aktualisierte Selbstpositionen. Mit der Konzentration auf die Stimme geht keine Information verloren und es ist nicht möglich einen einzelnen Faktor isoliert zu betrachten. Er wird in seiner Verwobenheit und Interaktion hörbar. Das ist ein reichhaltiges Mehr in der erlebten Bedeutung. Der Klang ist der lebendig hörbare Teil der Bedeutung und des Prozesses, da Stimme und Sprechen dynamisch sind und sich in jedem Moment komplett verändern können. Die Stimme ist also Zugang zum Prozess und ihr Gestaltungsmittel. Damit ist sie ein wichtiger Schlüssel in der Prozessorientierung in der Personenzentrierten Arbeit.

Wichtige Gedanken zum Thema Stimme im Erlebensbezogenen Concept Coaching und der damit verbundenen Prozessorientierung können Sie in diesem Essay von mir nachlesen:
Die Stimme im Erlebensbezogenen Concept Coaching (ECC)

Weitere Kollegen die mit ECC arbeiten finden Sie unter:
http://www.eccnetwork.org/ecc-coaches/

Bringen Sie Ihre Vorhaben und Ideen auf den Weg!

Zusammenfassung: Erlebensbezogenes Concept Coaching (ECC) ist eine Methode zur Entwicklung von Ideen und Konzeptionen. Bezugspunkt der Konzeptentwicklung ist die jeweils eigene fachspezifische Erfahrung der Coachees. Im Rahmen der ECC-Fachtags 2016 habe ich einen Kurzworkshop zum Thema „Die Stimme im ECC“ angeboten. Einen erweiterten Workshop zum Thema „Die Stimme als Schlüssel zur Prozessorientierung im Erlebensbezogenen Concept Coaching.“ werde ich beim Jahreskongress der Gesellschaft für Personenzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG) im Juni 2017 anbieten.

Kreativ im Team

Es soll ein neues Konzept oder Projekt entwickelt werden. Und dafür braucht es originelle Ideen und kreative Köpfe. Komplexe Problemstellungen können häufig nicht von einer einzelnen Person bearbeitet werden, da das Wissen und die Expertise aus verschiedenen Bereichen gebraucht wird. Das Projekt muss also im Team erarbeitet werden.

Keine einfache Aufgabe, denn in kreativen Teamgesprächen kommt es häufig zum Phänomen des sogenannten production blockings.
Production blocking bedeutet, dass sich die Teammitglieder so in ihrem Ideenfindungsprozess hemmen, dass das Gruppenklima schlechter wird und deutlich weniger Ideen produziert werden. Mögliche Ursachen können z.B. eine unzureichende Instruktion der Themenstellung, die Neigung der Teilnehmenden zur Konformität, oder das Treffen vorschneller Entscheidungen sein.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Zur Unterstützung sollte sich das Team also auf einige Maximen zur Unterstützung des Teamprozesses verständigen. Diese helfen den Ideenfindungsprozess aufrecht zu erhalten und unterstützen die Konzeptentwicklung. Dazu gehören folgende Maximen:

  1. »Verliebe Dich nicht in Deine erste Idee!« Wir neigen dazu sehr schnell eine Entscheidung zu treffen, da wir froh sind eine scheinbar gute Lösung gefunden zu haben. Doch die erste Idee muss nicht die Beste sein. Deshalb feiere die erste Idee und suche sofort weiter nach den nächsten Ideen.

  2. »Suche so viele Ideen wie möglich!« Hier gilt Quantität vor Qualität. Das Produzieren von vielen Ideen erhöht die Chance, dass sich darunter auch wirklich originelle Ideen befinden. Außerdem befruchten sich die Ideen gegenseitig, so dass die Qualität ebenfalls zunimmt.

  3. »Kritisiere eine Idee nie zu früh und unterstütze verrückte Idee!« Wir wissen meist sehr schnell was NICHT funktioniert, was sowieso NICHT umsetzbar ist oder was NICHT finanzierbar ist. Dabei sollte man eine Idee erstmal wachsen lassen, bevor man sie evaluiert und kritisiert. Verrückte Ideen haben vielleicht ein noch nicht erkanntes Potenzial.

  4. »Baue auf Ideen anderer auf und unterstütze sie in ihrem Ideenfindungsprozess!«
    Ein fertiges Projekt kann nur durch die Kollaboration verschiedener Personen zu Stande kommen. Deshalb ist es wichtig Verbindungen herauszuarbeiten und Ideen weiter- zuentwickeln. Dabei sollte man ein Katalysator für seine Kollegen und Kolleginnen sein.

  5. »Fokussiere Dich im Verlauf auf das Wesentliche!« Am Anfang sollen möglichst viele und auch verrückte Ideen entstehen. Nach und nach sollen diese Ideen fokussiert werden, so dass im Projektverlauf aus Ideen Konzepte und aus Konzepten konkrete Ziele und Handlungen werden.

Wer noch einmal nachlesen möchte, welche negativen Gesprächshaltungen den kreativen Prozess beeinflussen können, sei auf den Post »Mit dem kommunikativen Vorschlaghammer« verwiesen.

Zusammenfassung: Kreative Konzepte werden häufig in Teams erarbeitet. Für den Arbeitsprozess ist es sinnvoll sich auf gemeinsame Gesprächsmaximen zu verständigen. Diese unterstützen die Ideenfindung und die Motivation und Stimmung im Team.

Bring Dein kreatives Denken voran!

Intrinsische und somit aufgabenbezogene Motivation ist für Kreativität unabdingbar. Ihre Bedeutung ist seit den 1970er Jahren bekannt. Intrinsische Motivation kann als zeitlich stabiles Merkmal einer Person begriffen werden, das in positiver Korrelation zu Kreativität steht.

Aus: Amabile T. M. (1998): How To Kill Creativity. Havard Business Review, Sept.-Oct., 77-87.

Aus: Amabile T. M. (1998): How To Kill Creativity. Havard Business Review, Sept.-Oct., 77-87.

Teresa Amabile, Professorin an der Havard Business School, zeigt in ihrem Komponentenmodell die herausragende Wichtigkeit intrinsischer Motivation für kreative Prozesse. Grundlegend dabei ist ein Antrieb aus Interesse an der Arbeit. Die Arbeit wird als eine positive, persönliche Herausforderung wahrgenommen, wobei die Tätigkeit zu Vergnügen führt. Extrinsische Motivatoren können dahingegen kreativen Prozessen sogar schaden. Teresa Amabile (et al.) sehen zudem die soziale Umwelt als entscheidenden Faktor für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von intrinsischer Motivation. Sie schließen dabei an Deci und Ryan an, die intrinsische Motivation auf grundlegende menschliche Bedürfnisse zurückführen: Autonomie, Kompetenzempfinden und soziale Eingebundenheit.


Emotionen stellen einen treibenden Faktor für intrinsische Motivation dar: Es konnte in empirischen Studien gezeigt werden, dass positive Emotionen zu höheren kreativen Leistungen führen. Negative Emotionen beeinflussen Kreativität häufig in negativer Weise. Resultierende Sicherheit bzw. Unsicherheit erscheint dabei als eine mögliche Erklärung: Positive Emotionen führen zu einem Sicherheitsgefühl. Das führt wiederum zu einer höheren Motivation, Flexibilität und zu divergentem Denken. Dabei ist aber noch nicht geklärt, ob positive Emotionen lediglich zu einer Verbesserung der Produktivität führen, oder auch zu einer Qualitätssteigerung von kreativen Leistungen. Untersuchungen von Czikszentmihaly zeigen, dass Personen einer Tätigkeit ausdauernd nachgehen, wenn sie intrinsisch motiviert sind. Dies kann vom sogenannten Flow-Erleben begleitet sein. Es bezeichnet ein Hochgefühl, das scheinbar spontan, mühelos und gleichzeitig sehr konzentriert abläuft.

In einem TED-Talk beschreibt Dan Pink diesen Zusammenhang zwischen Motivation und unterschiedlichen Aufgabenstellungen auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Dabei stellt er heraus, dass extrinsische Motivation ein Hemmfaktor für kreative Leistungen sein kann.
Viel Vergnügen beim Anschauen!

Zusammenfassung: Intrinsische, aufgabenbezogene Motivation und positives emotionales Erleben beeinflussen kreatives Denken und Handeln. So entfaltet sich kreatives Denken und Handeln am besten frei von Zwängen und extrinsischen Zielvorgaben.

Aus dem Kopf geschrieben


Wie findet man innerhalb einer Gruppe kreative Ideen, ohne sich in einer Diskussion zu verlieren, ohne sich gegenseitig zu kritisieren, ohne stille Teilnehmende zu überhören oder am Ende eines Gesprächs nicht mehr genau zu wissen, wie viele und welche Ideen eigentlich genannt wurden?

Eine mögliche Antwort auf diese Problemstellung bieten sogenannte Brainwriting-Methoden. Brainwriting bedeutet, dass die Ideen der Teilnehmenden nicht laut geäußert werden, sondern in irgendeiner Weise schriftlich notiert werden. Mit diesem Begriff werden viele Kreativitätstechniken bezeichnet, die sich also das Schreiben in Kreativprozessen zu Nutze machen. Damit können u.a. sogenannte production blocking-Prozesse vermieden werden, bei denen sich die Teilnehmenden gegenseitig bei der Ideenfindung behindern.

Ein Beispiel für eine solche Brainwriting-Methode ist die 635-Methode.
Was verbirgt sich hinter dem Namen und wie ist diese Methode anzuwenden?

6 Teilnehmende - 3 Ideen - 5 Minuten Bild: Julia Rupprecht

6 Teilnehmende - 3 Ideen - 5 Minuten
Bild: Julia Rupprecht

Der Name der 635-Methode ist folgendermaßen begründet: 6 Personen notieren jeweils 3 Ideen innerhalb von 5 Minuten. Dieser Prozess wiederholt sich dabei insgesamt 6 mal. Es entstehen am Ende also über 100 Ideen zu einer Fragestellung. Natürlich kann hier je nach Gruppengröße oder Thema eine leichte Variation vorgenommen werden.


Für diese Technik bietet es sich an ein Formular zu erstellen, das aus drei Spalten und sechs Zeilen besteht. Dabei sollte ausreichend Platz für die Notierung der Ideen eingeplant werden. An die Stelle der Kästchen können dann auch Post-it-Zettel geklebt werden, damit die besten Ideen ausgewählt und von den Formularen entfernt werden können. Bei Bedarf können den Spalten auch noch Kategorien zugewiesen werden, so dass eine ausgewogene Ideensuche zu den relevanten Kategorien des Problemstellung erfolgt. Das Formular wird in Anzahl der Teilnehmenden, also 6 mal, vervielfältigt.

Die Teilnehmenden setzen sich um einen Tisch. Jeder Teilnehmende erhält ein Formular. Dann wird zunächst das Problem bzw. das Thema genau definiert. Im Anschluss trägt jeder Teilnehmende in die oberste Zeile seines Formulars seine ersten drei Ideen ein. In jedes Feld kommt nur eine Idee. Die Formulare werden nach fünf Minuten im Uhrzeigersinn an den nächsten Nachbarn weitergegeben. Jedem Teilnehmer liegen nun die Ideen seines Vorgängers vor. Er fügt in die nächste Zeile drei weitere Ideen ein, die nicht identisch zu den vorhergehenden Ideen sein dürfen. Die neuen Ideen dürfen jedoch sehr wohl von den anderen Ideen profitieren und bspw. eine Variation oder Ergänzung sein. Das Formular wird so lange im 5-Minuten-Takt im Uhrzeigersinn weitergegeben bis alle Zeilen ausgefüllt sind. Es liegen am Ende also 108 unterschiedliche Ideen vor, die aber von der gegenseitigen Inspiration profitiert haben. Im Anschluss erfolgt eine Analyse der Vorschläge und die besten Ideen können ausgewählt und ausgearbeitet werden.

Wenn Sie also mit einer Gruppe einen kreativen Einfall benötigen und die Gefahr besteht sich in endlosen Diskussionen zu verlieren, dann bieten Brainwriting-Methoden eine tolle Alternative zu anderen Kreativitätstechniken. Probieren Sie doch beispielsweise mal die 635-Methode aus. Sie ist sehr leicht, effizient und effektiv.

Eine Frage der Haltung...

"Ich möchte souverän und sicher wirken."
"Ich möchte glaubwürdig und überzeugend auftreten."
"Ich möchte Durchsetzungsvermögen und Charisma entwickeln."
"Man soll mir mein Lampenfieber nicht anmerken."

Das sind häufig geäußerte Wünsche in meinen Rhetorikseminaren. Und ja, es sind verständliche und legitime Wünsche. Denn wer möchte nicht mit seinen Ideen Gehör finden und einen guten Eindruck hinterlassen?

Dabei stellt sich jedoch unmittelbar folgende Frage: Wie hängt die innere Haltung mit dem Auftreten bei Präsentationen und Gesprächen zusammen?
Denn eine souveräne, glaubwürdige und charismatische Wirkung lässt sich nicht einfach mit einem rhetorischen Werkzeugkasten herstellen. Rhetorische Techniken können sehr gut helfen Selbstwirksamkeit zu erleben. Doch wenn man sich seiner Selbst, den eigenen Ideen, Botschaften und Haltungen nicht bewusst ist, kann Rhetorik eine reine Technik und damit eine blanke Hülle bleiben. Häufig bekomme ich zurückgemeldet, dass es einen inkongruenten und unstimmigen Eindruck macht, wenn jemand rhetorisch „überschult“ ist, man aber andere Motive dahinter vermutet.

Für eine gute und überzeugende Kommunikation braucht es deshalb eine stimmige und klare innere Haltung in Verbindung mit guten rhetorischen Fertigkeiten. Deshalb ist mein Credo:
"Mein Ziel ist es, gute Ideen in der Welt zu verbreiten. Deshalb unterstütze ich Menschen dabei, ihre Konzepte auf den Weg zu bringen und ihr Wissen verständlich zu machen. Mit Hilfe von kreativem Denken und erlebensbezogener Konzeptentwicklung können Ideen wachsen. Und mit den Ideen wachsen die Menschen. Um Andere von der eigenen Idee zu begeistern, braucht es didaktisches Handwerkszeug und rhetorisches Können. Deshalb helfe ich Menschen, ihren eigenen Ausdruck zu finden und ihre Kommunikation zu stärken. Eine Idee braucht eine Stimme."

Deshalb biete ich Workshops zu Konzeptentwicklung und Orientierung in Verbindung mit Rhetorik an. Das heißt konkret: Erst mache ich mir Gedanken, was ich zu sagen habe und was meine Botschaften und Ziele sind. Dann mache ich mir Gedanken über das passende Wie. Welcher Ausdruck und welche Präsentation dient am besten meinen Inhalten und meinem Zielpublikum?

Tag 1: Im Zentrum steht die Idee. Das was ich sagen möchte. Deshalb dient der erste Tag der Konzeptentwicklung. Bild: Julia Rupprecht

Tag 1: Im Zentrum steht die Idee. Das was ich sagen möchte. Deshalb dient der erste Tag der Konzeptentwicklung.
Bild: Julia Rupprecht

Der Teil zu Konzeptentwicklung erfolgt mit Hilfe von Erlebensbezogenem Concept Coaching (ECC), Kreativitätstechniken und dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM). Ziel ist es, eine Vision, ein Konzept und Ziele zu entwickeln, um dies mit Hilfe von Ressourcen motiviert anzugehen. Es wird ein Raum eröffnet in dem Reflexion und kreatives Denken stattfinden darf.
Sobald das Konzept steht, geht es um die Ideenkommunikation. Der eigene Ausdruck mittels Sprache, Stimme und Körper wird gestärkt, um die eigenen Botschaften gut zu vermitteln. Redeschemata, -strukturen, Publikumsanalysen und Medieneinsatz können nun zielgerichtet verwendet werden.

Tag 2: Für das erarbeitete Konzept wird ein die passende und überzeugende Präsentation entwickelt. Bild: Julia Rupprecht

Tag 2: Für das erarbeitete Konzept wird ein die passende und überzeugende Präsentation entwickelt.
Bild: Julia Rupprecht

Eine Bewusstheit für den Zusammenhang zwischen innerer Haltung und Außenwirkung stärkt Ihre Kommunikation und Ihr Auftreten. Sie werden erfahren, wie sie souveräner und sicherer Auftreten können, sobald sie Ihre Haltungen, Glaubenssätze, Botschaften und Ziele reflektiert haben.

Es gibt immer noch eine Idee mehr...

Kreative Personen zeigen besondere Merkmale in ihren Persönlichkeitseigenschaften, ihrer Motivation und ihren kognitiven Fähigkeiten. Bild: Julia Rupprecht

Kreative Personen zeigen besondere Merkmale in ihren Persönlichkeitseigenschaften, ihrer Motivation und ihren kognitiven Fähigkeiten.
Bild: Julia Rupprecht

Was macht eine Person "kreativ"? Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften befördern ein besonderes kreatives Potential? Diesen und weiteren Fragen zu kreativen Persönlichkeiten sind Wissenschaftler etwa seit den 1950er Jahren auf der Spur.
Bisherige Forschungsergebnisse legen nahe, dass kreative Menschen besondere Merkmale in ihren Persönlichkeitseigenschaften, in ihren kognitiven Fähigkeiten und in ihrer Motivation aufweisen.


Dabei möchte ich eine viel diskutierte Fähigkeit herausgreifen und näher erklären: die Fähigkeit zum divergenten Denken. Beim divergenten Denken handelt es sich um einen sogenannten Denkstil, eine kognitive Fähigkeit. Divergentes Denken lässt sich durch die Produktion von vielen alternativen Antworten charakterisieren. Dabei können ungewöhnliche Ideen oder Kombinationen von Ideen entstehen. Beim divergenten Denken werden auch Verbindungen zwischen entfernten Ideen hergestellt und in ungewöhnliche Formen gebracht. Dabei ist divergentes Denken jedoch nicht mit Kreativität gleichzusetzen. Es wird viel mehr als Voraussetzung für Kreativität verstanden.

Es werden drei Aspekte divergenten Denkens unterschieden:

  • Ideenflüssigkeit: Gesamtanzahl aller produzierten Ideen

  • Flexibilität: Anzahl der Kategorien oder Themen, in denen sich die Ideen befinden

  • Originalität: Anzahl der einzigartigen oder ungewöhnlichen Ideen

Haben Sie 5 Minuten Zeit? Dann können Sie mit den folgenden 3 kleinen Kreativitätsübungen ihr divergentes Denken trainieren. Nehmen Sie sich einfach einen Zettel und einen Stift zur Hand. Stellen Sie dann einen Timer auf 1 Minute. Lesen Sie folgende Frage, drücken Sie beim Timer auf Start und schreiben Sie so viele Ideen wie möglich in einer Minute auf. Schreiben Sie alle Ideen auf, die Ihnen in den Sinn kommen, und erscheinen Sie Ihnen auch noch so abstrus.

Frage 1: Wofür kann man einen Kugelschreiber noch alles verwenden?

Zählen Sie im Anschluss die Gesamtanzahl ihrer Ideen. (Ideenflüssigkeit) Überprüfen Sie dann, ob alle Ideen etwa in die gleiche Richtung gehen, oder ob Sie unterschiedliche Kategorien oder Themen verwendet haben. Wie viele unterschiedliche Kategorien sind es? (Flexibilität) Küren Sie dann ihre originellsten und ungewöhnlichsten Ideen. (Originalität)

Schon warm gelaufen? Dann geht‘s gleich weiter mit Frage 2.
Timer wieder auf 1 Minute und los...

Frage 2: Was würde sich verändern, wenn Auto selbst fahren würden?

Werten Sie im Anschluss wieder Ihre Ideenflüssigkeit, sowie Flexibilität und Originalität aus. Jetzt, da die Ideen richtig sprudeln, kommen wir zu letzten Frage.
Timer wieder auf 1 Minute und los...

Frage 3: Was wäre wenn Pflanzen sprechen könnten?

Werten Sie auch hier wieder die Kategorien kreativen Denkens aus. Im Anschluss können Sie die Ergebnisse aller drei Fragen vergleichen: Gibt es eine Veränderung? Gar eine Steigerung? War eine Frage besonders einfach oder schwer für Sie? Über welche Idee mussten Sie selbst schmunzeln? Über welche Antwort waren Sie selbst verblüfft? (...)
Schauen Sie Ihre Antworten genau an und bleiben Sie dran, Ihr kreatives Denken zu trainieren.

Denn kreatives Denken ist erweiterbar! Häufiges Anwenden von Kreativitätstechniken und kreativer Denkansätze unterstützt Sie bei der Entwicklung kreativer Fähigkeiten. Außerdem macht man sich mit dem Nutzen und dem Ablauf einzelner Techniken vertraut. Deshalb: Häufiger mal die Perspektive wechseln und bewusst nach alternativen Lösungsideen suchen! Kreativität beginnt da, wo man sich nicht mit der erstbesten Idee zufrieden gibt.

Zur Inspiration ein mitreißendes Plädoyer von Sir Ken Robinson über die Wichtigkeit von Kreativität und ihre Förderung in der Schule.

Sir Ken Robinson makes an entertaining and profoundly moving case for creating an education system that nurtures (rather than undermines) creativity.

Ausbildungsreihe: Erlebensbezogenes Concept Coaching

Es gibt noch freie Ausbildungsplätze in der 5-teiligen Fortbildungsreihe ECC. Die Inhalte der Ausbildung sind:

  • Praxis des Erlebensbezogenen Denken (ECC1)
  • Coaching von fachlichen oder persönlichen Denk- und Entwicklungsprozessen (ECC2)
  • Coaching und Beratung bei Arbeits- und Denkblockaden (ECC3)
  • Coaching und Moderation von Denk- und Konzeptentwicklungsprozessen in Gruppen (ECC4)
  • Aufbau einer innovationsfreundlichen Kommunikationskultur. (ECC5)

Jeder Kursteil umfasst 3 Tage. Es sind auch einzelene Kursteile und Pakete buchbar. Die Ausbildung findet in Frankfurt am Main ab Februar 2016 statt. Weitere Informationen könnt ihr dem Beiblatt der GwG entnehmen.

Ich habe diese Ausbildung in allen 5 Teilen durchlaufen. Sie hat mich in meiner fachlichen und persönlichen Entwicklung sehr weitergebracht und die Arbeit mit ECC ist zu einem grundlegenden Teil meiner Arbeit geworden.

Informationsblatt der Gesellschaft für Personenzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG)

Das Perpetuum mobile der Motivation

Sich in etwas vertiefen. Etwas voranbringen. Etwas schaffen. Das ist ein sehr befriedigendes Gefühl. Diesen inneren Antrieb nennt man in der Psychologie intrinsische Motivation. Sie bezeichnet die Absicht oder den Wunsch, eine Handlung um ihrer selbst willen durchzuführen. Einfach weil es als interessant, spannend und faszinierend erlebt wird. Und dabei werden auch Herausforderungen in Angriff genommen, Schwierigkeiten und Mühen bewältigt und viel Zeit aufgewendet.

Damit ist intrinsische Motivation ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Lernen und die Entwicklung kreativer Fähigkeiten.
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1993, 2002) ist einer der bedeutenden Erklärungsansätze für intrinsische Motivation. Dabei wird intrinsisch motiviertes Verhalten auf die Erfüllung der grundlegenden Bedürfnisse nach Kompetenz und Selbstbestimmung zurückgeführt. Diese Bedürfnisse seien jedem Menschen angeboren.

Um die innere Motivation einer Person zu stärken, sind nach dieser Theorie also drei Faktoren besonders wichtig:

Die drei Faktoren der Selbstbestimmungstheorie Bild: Julia Rupprecht

Die drei Faktoren der Selbstbestimmungstheorie
Bild: Julia Rupprecht

Kompetenz: „Ich kann es schaffen!“ Jemand erlebt sich als kompetent die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und erweitern zu können. Dabei stehen die eigenen Fähigkeiten in einem guten Verhältnis zu den Herausforderungen.
Autonomie: „Ich kann selbst bestimmen!“ Jemand fühlt sich frei von äußeren Zwängen und hat sein Handeln selbst in der Hand. Dazu gehört das Gefühl Verursacher des eigenen Handelns zu sein und Kontrolle darüber zu haben.
Soziale Eingebundenheit: „Ich gehöre in eine Gemeinschaft!“ Jemand fühlt sich mit Anderen verbunden und ihnen zugehörig. Das Planen und Umsetzen der eigenen Handlungen wird durch die sozialen Beziehungen beeinflusst.

 

Literatur:
Urhahne D. (2008): Sieben Arten der Lernmotivation. Ein Überblick über zentrale Forschungskonzepte. Psychologische Rundschau, 59 (3), 150-166.
Deci E.L. & Ryan R.M. (1993): Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39, 223-237.


Mit dem kommunikativen Vorschlaghammer

Das Entwickeln innovativer Ideen in Teams braucht vor allem eine innovationsfreundliche Kommunikationskultur. Hier liegt eine wichtige Fähigkeit von Teams, um von der Ideenfindung auch zur Umsetzung zu kommen.
David Bohm entwickelte das Konzept des Bohm‘schen Dialogs in dem er unter anderem unproduktive Gesprächshaltungen beschreibt. Diese Haltungen verhindern, dass sich eine innovative Idee im Team entwickeln kann. Von Hartkemeyer wurden diese Erkenntnisse in
10 innovationsfeindliche Gesprächshaltungen zusammengeführt.

Kommt Ihnen etwas davon bekannt vor? Waren Sie in einer Ihrer letzten Besprechungen mit solchen Haltungen konfrontiert?

  • Mit Wissen beeindrucken

  • Den Anderen keinesfalls ernst nehmen

  • Unpersönlich und abstrakt bleiben

  • Ins Wort fallen und unterbrechen

  • Sich mit der eigenen Meinung voll identifizieren

  • Das Gegenüber durch Fragen verunsichern

  • Die eigene Meinung kompromisslos durchsetzen

  • Sich abschotten und abgrenzen

  • Schnell sein

  • Sich selbst nicht in Frage stellen

Vielleicht kommt Ihnen eine pfiffige Idee, wie Sie reagieren könnten, wenn andere so in der Gruppe agieren.
... aber da fragt man sich schon: In welcher innovationsfeindlichen Gesprächshaltung bin ich selbst besonders gut? Genau hinschauen lohnt sich. Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung.

Der kreative Akt ist das Unergründbare...

Wie entwickelt man stimmige Konzepte vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und eigenen Erlebens? Das ist eine Frage mit dem sich das Erlebensbezogene Concept Coaching (ECC) auseinandersetzt. Es handelt sich um einen Coaching-Ansatz, in dessen Mittelpunkt die Begleitung von Personen und Gruppen bei der Entwicklung neuer Ideen und Konzeptionen steht. Diese Methode zur Konzeptentwicklung fußt auf der Philosophie Eugene T. Gendlin‘s, der Methode „Thinking at the Edge“ und hat viele Elemente der Personenzentrierten Gesprächsführung.

Nun hat ein ECC-Fachtag in Frankfurt a.M. stattgefunden, an dem ich als EC-Coach und Teil des ECC-Netzwerks, dabei war. Dieses Netzwerk von TrainerInnen, Coaches und Beraterinnen, erstreckt sich über ganz Deutschland und hat zum Ziel innovative Konzepte und Projekte auf den Weg zu bringen.
Dementsprechend war auch der Geist des Fachtages geprägt von fokussiertem Arbeiten, neuen Ideen und Mut zu frischem Denken! Danke dafür.

Weitere Informationen unter:
Deloch H. & Feuerstein Heinz-Joachim (2011): Kreativität im Personenzentrierten und Erlebensbezogenen Ansatz.