Bitte nicht räuspern!

Oh nein, die Stimme klingt belegt! Und es fühlt sich auch noch so komisch an im Hals — irgendwie so eng und kratzig, so als wäre Schleim im Kehlkopf. Der sprichwörtliche „Frosch im Hals“. Viele reagieren automatisch, indem sie sich kräftig räuspern. Und meist fühlt sich der Hals auch tatsächlich wieder frei an und auch die Stimme klingt wieder unbelegt. Das ist kein Problem, wenn das nur einmalig vorkommt, da man sich z.B. verschluckt hat und etwas im wahrsten Sinne des Wortes in den falschen Hals bekommen hat. Doch wenn Räuspern zur Angewohnheit wird, stellt es ein echtes Problem dar. Denn sie Stimme kann dadurch dauerhaft überlastet werden.


Räuspern führt zu noch mehr Räuspern

Doch warum schadet es unserer Stimme eigentlich, wenn wir dauerhaft und häufig räuspern? Beim Räuspern kommt es zu einer Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur, ähnlich wie beim kräftigen Husten. Und das braucht extrem viel Kraft. Die Stimmlippen werden wie beim Husten geschlossen und stark aneinander gepresst. Im Anschluss werden sie durch einen extrem starken Luftstrom auseinander gepresst. Dadurch kann es zu kleinen Verletzungen der Schleimhaut kommen und im Extremfall zu dauerhaften strukturellen Veränderungen am Schleimhautgewebe. Außerdem wird in Folge dessen die Schleimproduktion angeregt, wodurch erneut der Drang zu räuspern entstehen kann. Wir geraten also schnell in einen Teufelskreis.


Aber was kann ich tun, um Räuspern zu vermeiden?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie etwas im Hals haben, dann versuchen Sie leicht und mit weniger Druck und Pressen zu husten. Auf Dauer gesehen ist es auch noch gesünder, die Stimme mit einem leichten Summen und Abklopfen des Brustkorbs aufzuwärmen. Summen Sie ganz leise, entspannt und genüsslich ein „mmmh“. Auf diese Weise kann sich vorhandener Schleim lockern. Trinken Sie zusätzlich noch ausreichend Wasser und Tee. Das wirkt vorbeugend, da die Schleimhäute gut durchfeuchtet und damit jederzeit startklar sind.
 

Schützen und pflegen Sie Ihre Stimme! Damit wird Sie eine verlässliche Kraft in Ihrem Auftreten und Ihrer Kommunikation.

 

Zusammenfassung: Dauerhaftes und häufiges Räuspern ist schädlich für die Stimme. Es kann durch zu hohen Druck zu kleinen Verletzungen der Stimmlippen führen. Dadurch entsteht schnell ein Teufelskreis, bei dem sich das Räuspern nach und nach verstärkt. Durch leichtes Husten, Summübungen und ausreichend Flüssigkeit können Sie dem Räuspern vorbeugen.

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Die Transferstärke-Methode

Als Trainerin beschäftigt mich immer wieder eine Frage: wie kann ich meine Klientinnen und Klienten unterstützen, die gelernten Wissensinhalte und Fähigkeiten in den Alltag zu transferieren? Das heißt, wie können Veränderungsimpulse und verändertes Verhalten dauerhaft im Alltag umgesetzt werden? Dann das entscheidet Erfolg und über die Nachhaltigkeit einer Fortbildungsmaßnahme.

Vor einigen Wochen habe ich deshalb eine Fortbildung bei Prof. Dr. Axel Koch besucht. In dieser Fortbildung ging es um das von ihm entwickelte Konzept mit dem Namen „Transferstärke-Methode“. Ich habe aus der Fortbildung für mich sehr wertvolle Impulse und Ideen mitnehmen können, wie man den Transfer von gelernten Inhalten in den Alltag schafft.
 

Was ist Transferstärke?

Der Begriff Transferstärke steht für ein empirisch-wissenschaftlich entwickeltes Modell, das beschreibt, welche Einstellungen und Fertigkeiten eine erfolgreiche Selbstlern- und Selbst-veränderungskompetenz ausmachen. Transferstarke Personen sind stark im Transfer und in der Umsetzung von Lernerkenntnissen und Veränderungsimpulsen. (Quelle)
 



Jede Person ist unterschiedlich „Transferstark“

Quelle: https://transferstaerke.com/

Quelle: https://transferstaerke.com/

Was bedeutet „Transferstärke“ nun also konkret? Häufig gehen wir davon aus, dass jeder Teilnehmer bzw. jede Teilnehmerin die gleichen Voraussetzungen mitbringt, um das Gelernte im Alltag umzusetzen. Auf der Basis einer großangelegten empirischen Untersuch-ung konnte Prof. Koch zeigen, das dem nicht so ist. Jede bzw. jeder bringt ganz unter-schiedliche Voraussetzungen dafür mit.
Das heißt, dass es also LernerInnen gibt, die etwas sehr leicht im Alltag umsetzen können. Sie haben eine hohe Transferstärke. Andererseits gibt es Personen, denen das sehr schwer fällt. Sie haben eine niedrige Transferstärke. Und dafür konnte Prof. Koch mittels wissenschaftlicher Analysen folgende, entscheidende Faktoren identifizieren:

  • Offenheit für Fortbildungsimpulse

  • Selbstverantwortung für den Umsetzungserfolg

  • Rückfallmanagement im Arbeitsalltag

  • Positives Selbstgespräch bei Rückschlägen

Dabei wird die persönliche Transferstärke durch das Arbeitsumfeld unterstützt oder gehemmt. Das heißt, dass unterstützende Vorgesetzte, KollegInnen, sowie Familie und Freunde einen Einfluss auf den Aufbau neuer Kompetenzen nehmen.In diesen Bereichen kann man nun einerseits das Vorgehen des Trainings bzw. Coac hings anpassen, um einen positiven Einfluss zu nehmen. Andererseits kann man als Person sein eigenen Entwick-lungsfelder identifizieren, um in Zukunft transferstärker zu werden. Prof. Koch bietet hierfür Analysen und Beratungen an.

Vielen Dank an Prof. Koch für die positiven und inspirierenden Fortbildungsimpulse!

Weitere Informationen finden Sie auf seiner Website:
https://transferstaerke.com/


Zusammenfassung: Das Ziel einen Trainings bzw. Coachings ist der Transfer des Gelernten in den Alltag . Dafür bringen Personen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Mithilfe empirischer Untersuchungen konnte Prof. Dr. Axel Koch Faktoren identifizieren, die Personen transferstark machen. Die persönlichen Faktoren „Offenheit für Fortbildungsimpulse“, „Selbstverantwortung für den Umsetzungserfolg“, „Rückfallmanagement im Arbeitsalltag“, „Positives Selbstgespräch bei Rückschlägen“ sind neben einem unterstützenden Umfeld wichtig für den Umsetzung des Gelernten in den Alltag.
 

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Methodentipp: Mood-Chart


Kreatives Denken spielt in meinem Leben eine sehr große Rolle. Bewusst oder unbewusst bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Perspektiven, Lösungen und Ideen. Dabei spüre ich in mir eine große Neugierde und Befriedigung, wenn sich Dinge auf überraschende und gleichzeitig stimmige Weise miteinander fügen.

Mit der Zeit haben sich in meinem Alltag verschiedene Techniken etabliert mit denen ich Ideen und Materialien speichere. Denn meine Erfahrung zeigt, dass meist nicht sofort klar ist, wofür eine Sache verwendbar ist. Im Gegenteil: Ideen brauchen Zeit zu reifen. Häufig müssen Aspekte miteinander kombiniert werden, die aber aus ganz verschiedenen Bereichen des eigenen Lebens kommen und die einem unter Umständen auch zu unterschiedlichen Zeiten begegnen. Manch-mal liegen Wochen, Monate, gar Jahre zwischen zwei Aspekten, die sich dann aber ganz schlüssig miteinander verbinden.

Deswegen sollte man sich bewusst machen, dass eine gute Aufbewahrung und Vernetzung von Ideen wichtig ist. Die Erstellung eines sogenannten Mood-Charts kann einem dabei helfen.


Das Mood-Chart als kreative Ideencollage

Quelle: Fotolia

Quelle: Fotolia

Beim Mood-Chart handelt es sich um eine Form von Collage, die viele verschiedene Materialien beinhaltet. Es wird als ein Stimm-ungsbild verstanden, in dem möglichst viele Informationen gesammelt und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Auf Grundlage dieses affektiven Einstiegs kann dann eine Weiterverarbeitung des Themas geschehen. Denn das Mood-Chart sorgt für eine multi-modale und ganzheitliche Wahrnehmung.
 

Sammeln Sie über einen längeren Zeitraum alle brauchbaren Materialien zu einem Thema. Dabei gibt es keine strikten Regeln. Sie können bei der Auswahl der eigenen Intuition und Aufmerk-samkeit folgen. Auch müssen Sie nicht von Anfang einen Zusammenhang erklären können. Es reicht das vage und manchmal diffuse Gefühl, dass es einen Zusammenhang zum eigenen Thema gibt, der sich erst nach und nach expliziert. Folgende Dinge können z.B. Teil eines Mood-Charts sein:

  • Grafiken, Bilder, Fotos, Prospekte, Kataloge etc.

  • Textausschnitte, Zeitungsartikel, handschriftliche Aufzeichnungen etc.

Diese Liste ist natürlich noch durch viele Dinge erweiterbar. Was alle Aspekte auf einem Mood-Chart verbindet, ist eine gefühlte Verbindung zum eigenen Thema, die eine emotionale Stimmung aufgreift und verdichtet. So können Sie also auch Orte, Situationen und Menschen aufsuchen, wo Sie sich eine Inspiration erhoffen. Im Mood-Chart werden dann all diese Infos zusammengefasst und als Collage miteinander angeordnet. Lassen Sie sich überraschen welche neuen Ideen und Einsichten Sie dann erwarten!


Zusammenfassung: Für die Steuerung von kreativen Prozessen ist eine sinnvolle Speicherung und Vernetzung von Ideen wichtig. Denn diese Aspekte und Ideen können einem zeitlich und räumlich übergreifend begegnen. Mit der Kreativitätstechnik Mood-Chart können Ideen gesammelt und in Form einer Collage miteinander angeordnet werden.
 

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Zeig' Eier gegen Extremismus!

Seit ein paar Jahren hängen wir in meiner Familie „politische Eier“ auf unseren Osterstrauch. Nach dem Auspusten und Anmalen überlegen wir uns Aussagen oder Wünsche, die wir dann
auf diese Eier schreiben. Mal witzig, mal ernst, können sie alle möglichen Themen betreffen,
von Tier- und Umweltschutz über Politik bis hin zu Wirtschaft und Soziales. Es ist wichtig, dass uns dieses Thema berührt. Dann kommt’s auf’s Ei!

Das Ei ist als Keimzelle ein Symbol für Leben, Heranreifen und Wachstum. Und so können auch diese Wünsche und Aussagen heranreifen und wachsen, um etwas in den Menschen, die sie lesen, anzustoßen. Denn Worte tragen Bedeutung: geteilte Bedeutung und ganz persönliche Bedeutung. Und durch diese Bedeutungen erfahren, begreifen und konstruieren wir uns unsere Welt. Wir machen uns unsere Welt - mit und durch Sprache.
 

Zeig' Eier gegen Extremismus!

Konzept: Julia Rupprecht, Design: Daniela Layher

Konzept: Julia Rupprecht, Design: Daniela Layher

Genau diese Kraft von Sprache möchte ich für die Oster-Postkarten nutzen. Die Karten tragen das Motto „Zeig’ Eier gegen Extremismus!“. In das weiße Ei kann die Absenderin oder der Absender einen Wunsch oder eine Aussage schreiben — auf die Rückseite die Ostergrüße. Auf diese Weise sollen viele gute Ideen, Wünsche und Aussagen verschickt werden. Von einer Person für eine Person. Denn es geht nicht darum, dass eine einzige Vorstellung eines guten Miteinander in einer diversen Gesellschaft geteilt wird. Jede und jeder kann seine eigene positive Vorstellung und Perspektive in dieses Ei schreiben, damit die Pluralität der Wünsche sichtbar wird.
 


Die Kraft von Sprache: Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder

Menschliche Sprache ist faszinierend. Durch Sprache sind wir in der Lage Dinge unabhängig von Zeit und Raum zu beschreiben. Unsere Sprache, mit ihrem Wortschatz, ihrer Grammatik und Morphologie, ihrer Semantik und Pragmatik, bietet uns die Möglichkeit differenziert mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren. Sprache, Sprechen und Denken sind dabei nicht das Selbe, doch sehr eng miteinander verwoben.
Sprachliche Bedeutung ist arbiträr, das bedeutet, dass ein Wort willkürlich einer bezeichneten Sache zugeordnet ist. Es ist nur unsere Übereinkunft und Konvention, dass wir einen Baum als <Baum>, ein Buch als <Buch>, oder Freiheit als <Freiheit> bezeichnen. Wir könnten auch ganz andere Wort dafür verwenden. Es gibt nichts, was es notwendig machen würde eine bestimmte Bezeichnung zu wählen. Und darin liegt die unschlagbare Stärke, aber auch eine große Schwie-rigkeit von Sprache: ihre Mehrdeutigkeit, dass Bedeutung weiter expliziert werden muss, um immer genauer und präziser zu werden.
Gleichzeitig bedeutet das, dass ein Wort mehr als tausend Bilder sagt, da z.B. das Wort <Stuhl>in der Lage ist unendlich viele Varianten eines Stuhls zu bezeichnen. Präziser könnte man sagen: das Wort <Stuhl> bezeichnet nur das Konzept eines Stuhls. Welche konkreten inneren Bilder oder Vorstellungen bei der Person entstehen, die das Wort hört, ist damit nicht festgelegt. Es eröffnet sich ein Raum unendlicher Möglichkeiten in der Vorstellung, im Sprechen, Zuhören und Verstehen. Das bedeutet auch, dass in unserer Sprache ein Potential großer Kreativität und Ambiguität steckt.
 

Bedeutung ist geteilt und gleichzeitig individuell

Bei sehr konkreten, gegenständlichen Dingen wie einem Stuhl oder einem Baum, können wir meist ganz gut damit umgehen. Doch ein großer Teil der Begriffe die wir verwenden bezeichnen sehr komplexe und abstrakte Sachverhalte und Dinge, wie z.B. Freiheit, Liebe oder Integration.
Bei Begriffen gibt es also immer einen Teil der Bedeutung, der von den meisten oder allen Menschen geteilt wird, und einen Teil der Bedeutung, der sehr individuell ist, da er von Erfah-rungen, Erlebnissen, Emotionen, Haltungen und Einstellungen geprägt ist. Und diese Aspekte von Begriffsbedeutungen entwickeln sich in der Interaktion von Menschen. Und sie werden als komplexe Bedeutung zusammen mit dem Begriff aktiviert. Durch den Begriff entsteht also eine innere Realität die wesentlich mehr ist als das Wort und die bezeichnete Sache. Ein und die selbe Äußerung kann also aufgrund der inneren Verwobenheit von Erleben, Sprache, Denken und Emotion, sehr Unterschiedliches auslösen.
Es ist also immer wichtig am Verständnis und an der erlebensbezogenen Bedeutung einer anderen Person aufrichtig interessiert zu sein. So kann man vermeiden über sehr unterschied- liche Dinge zu sprechen, obwohl man vermeintlich über das Gleiche spricht. Und hier liegt auch die Chance Realität durch Sprache bewusst zu gestalten.
 

Innere Vorstellungen und Überzeugungen führen zu einer selektiven Wahrnehmung

Sprache ist sehr mächtig. Denn diese Verwobenheit von Denken, Erleben und Sprache führt
zu inneren Vorstellungswelten und Überzeugungen. Überzeugungen und Einstellungen beein-flussen unsere Wahrnehmung und unser Handeln. Diesen Zusammenhang habe ich in einem früheren Artikel beschrieben. Durch Sprache und einen differenzierten Umgang mit Bedeutungen bekommen wir auch hier einen Gestaltungsspielraum, um Einstellungen zu hinterfragen und ggf. zu verändern.
Gerade Metaphern bedienen sich dabei der Adressierung innerer Bilder und bildhaften Denkens. In einer Metapher sind also Bilder, Bedeutungen und Erleben verknüpft. Dabei wird durch eine Metapher ein sehr komplexer Sachverhalt leicht verständlich und leicht zugänglich dargestellt. Genau hier liegt wieder die Mächtigkeit von Sprache, da die Metapher innere Vorstellungswelten gestaltet. Es ist entscheidend welche Bilder ein Sprecher verwendet, da er auf einer sehr suggestiven und impliziten Ebene, Vorstellungen weitergeben kann. Wie sprechen wir also über die Dinge?! Es ist entscheidend dafür wie wir handeln.

Klassische Synketik

Kreativitätstechniken lassen sich in Gruppen ähnlicher Methoden einordnen. Eine dieser Gruppen sind die so genannten Synektik-Methoden. Es handelt sich dabei um assoziative Methoden, die auf der schöpferischen Konfrontation mit themenfremden Inhalten aufbauen. Wichtige Vertreter dieses Methodenzirkels sind z.B. die Reizwortmethode und die klassische Synektik. Diese setzen auf zwei wesentliche Prinzipien:

„Make the familiar strange“: Problementfernung

„Make the strange familiar“: Wiederannäherung an das Problem

Die bewusste und wiederholte Entfernung vom Problem und eine anschließende Wieder-annäherung bringt dabei innovative Lösungen ans Licht.
 

Die klassische Synektik beruht auf acht schritten

  1. Benennen des Themas: Zunächst wird eine Aufgabenstellung formuliert und alle dazu vorhandenen Informationen werden gesammelt und strukturiert.

  2. Erste Lösungsvorschläge: Naheliegende Lösungen werden gesammelt (z.B. mittels Brain-storming) und visualisiert; diese Stufe fungiert als „Purge“ (= Reinigung), damit man im Anschluss mental deblockiert ist. Die Teilnehmenden sollen offen sein für weitere Ideen und Missverständnisse ausräumen. Dadurch wird ein höheres Verständnis erreicht.

  3. Verdichten des Themas: Auf der Basis der ersten gefundenen Lösungsansätze wird das Thema wird nun auf seine ursächliche Bedeutung hin eingeengt. Es folgt eine Neuformu-lierung des Problems in Form eine konkreten Fragestellung.

  4. Bilden direkter Analogien: Man entfernt sich von der Themenstellung und bildet direkte Analogien. Man stellt sich also die Frage, was Ähnlichkeiten oder Gemeinsamkeiten mit dem Thema aufweist. Diese Analogien können z.B. aus den Bereichen Natur, Technik, Geschichte oder Soziales kommen. Die Analogien werden gesammelt und erst im An-schluss bewertet. Dabei wird die Interessanteste ausgewählt und zur Weiterentwicklung verwendet.

  5. Bilden persönlicher Analogien: Die ausgewählte direkte Analogie dient zur Bildung einer persönlichen Analogie. Man soll sich mit der ausgewählten Analogie identifizieren. Nun sind die Emotionen entscheidend und man soll alle Gefühle äußern, wenn man sich ganz stark in die Analogie hineinversetzt. Die Gefühle und Bedürfnisse werden gesammelt und visualisiert.

  6. Bilden symbolischer Analogien: Es wird ein Gefühl der vorhergehenden Stufe ausgewählt und daraus symbolische Analogien abgeleitet. Diese sollen aus einem Adjektiv und einem Substantiv bestehen. Adjektiv und Substantiv sollen dabei in einem gewissen Widerspruch stehen. Durch diese paradoxe Kombination wird weiteres kreatives Potential befeuert. Es wird wiederum eine favorisierte Phrase ausgewählt.

  7. Rückführung in eine direkte Analogie: Zur symbolischen Analogie wird nun wieder eine direkte Analogie. Diese Analogie soll aus dem Bereich stammen aus dem auch die Aufga-benstellung kommt. Diese letzte Analogiebildung wird auf alle Merkmale hin untersucht und auf das Ausgangsthema übertragen.

  8. Force-Fit: Diese Übertragung auf das Ausgangsproblem wird Force-Fit genannt. Dabei werden durch die Eigenschaften der Analogie Verbindungen mit den Merkmalen des Ursprungsthemas hergestellt. Dabei muss keine wörtliche, sondern eine ideelle Über-tragung stattfinden. Daraus können dann konkrete Lösungsansätze entwickelt und hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit geprüft werden

Bei der klassischen Synketik entfernt man sich bewusst vom Thema um sich im Anschluss aus einer neuen Richtung anzunähern. (Bild: eigene Darstellung)

Bei der klassischen Synketik entfernt man sich bewusst vom Thema um sich im Anschluss aus einer neuen Richtung anzunähern. (Bild: eigene Darstellung)

Bei der klassischen Synektik handelt es sich um eine anspruchsvolle und komplexe Kreativitätsmethode. Sie ist sehr zeitintensiv und kann durchaus mehrere Stunden bzw. bis zu einem Tag in Anspruch nehmen. Deshalb sind hier eine gewisse Erfahrung, Leitung durch einen Moderator oder eine Moderatorin und ein gutes Arbeitsklima von besonderer Bedeutung.

 

 





Quellen und Literaturhinweise:

  • Antosch-Bardohn J. (2007): Kreativitätstechniken in rhetorischen Prozessen. München: GRIN Verlag.

  • Luther M. (2013): Das große Handbuch der Kreativtätsmethoden. Bonn: managerSeminare Verlags GmbH.

Zusammenfassung: Bei der klassischen Synektik handelt es sich um eine Kreativitätstechnik mit dem Ziel sich zunächst von der Problemstellung zu entfernen, um sich im Anschluss aus einer neuen Perspektive wieder anzunähern. Dabei erfolgen acht Arbeitsschritte in denen direkte, persönliche und symbolische Analogien entwickelt werden. Darauf aufbauend werden neue Lösungsansätze zu einer Fragestellung gesucht.
 

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Der Adrenalin-Kick für die optimale Leistung

Ein Gefühl als hätte man einen Knoten im Magen — Herzrasen und Hitzewallungen— ein Gefühl von Aufregung und Ängstigung — innere Bilder vom Misserfolg… es ist schrecklich diese Gefühle aushalten zu müssen, wenn sich Lampenfieber anbahnt. Um so schöner ist das Gefühl die herausfordernde Situation geschafft zu haben. Aber wie kommt man da hin: Wie kann man sich dem eigenen Lampenfieber stellen, ohne dass diese Gefühle überhand nehmen und so dass man den Adrenalin-Kick gleichzeitig für eine optimale Leistung nutzen kann?
 

Die eigenen Symptome kennenlernen und reflektieren

Beim Lampenfieber wirken Psyche und Körper eng zusammen: Das Sprechen vor Publikum wird als eine bedrohliche Situation empfunden. Das führt dazu, dass Stresshormone freigesetzt werden. Dadurch werden die typischen Symptome des Lampenfiebers ausgelöst. Diese Symptome lassen sich auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene beobachten. Die Stärke und Ausprägung des Lampenfiebers hängt damit zusammen, wie stark einen die Situation ängstigt. Und das hängt natürlich mit der individuellen Wahrnehmung der Situation zusammen: Wie hoch empfinde ich die Anforderung? Wie schätze ich meine eigenen Fähigkeiten ein, um diese Anforderungen zu schaffen? Lampenfieber steht also mit Selbstvertrauen und dem Gefühl von Selbstwirksamkeit in Zusammenhang. Bei sehr schwierigen Erfahrungen sind die Symptome des Lampenfiebers meist stärker ausgeprägt.
 

Individuelle Bewältigungsstrategien entwickeln

Vor Publikum zu stehen ist eine sehr aufregende Situation. (Foto: Joshua Burkert)

Vor Publikum zu stehen ist eine sehr aufregende Situation. (Foto: Joshua Burkert)

Lampenfieber kann durch individuell passende Bewältigungsstrategien reduziert werden. Dazu muss man die persönlich zutreffenden Ursachen und Symptome des Lampenfiebers berücksichtigen. Die Strategien für einen positiven Umgang mit Lampenfieber setzen auf den Ebenen an, auf denen sich auch die Symptome zeigen: auf der mental-emotionalen und der körperlich-physiologischen Ebene.

 

Zur Inspiration gebe ich hier ein paar Tipps, um einen positiven Umgang mit Lampenfieber zu finden. Folgende Schritte helfen Ihnen dabei:

  1. Versuchen Sie die Außenbedingungen zu optimieren, so dass ein reibungsloser Ablauf garantiert ist. Das schafft Sicherheit und erhöht dadurch den Glauben an den Erfolg. Dazu gehört u.a. den Raum zu erkunden, bereits vor dem Vortrag Kontakt zum Publikum aufzunehmen (z.B. durch Small Talk) und das Funktionieren der Technik zu überprüfen.

  2. Bauen Sie positive Affirmationen und Ruhebilder auf. Durch die veränderte innere Haltung kann ebenfalls Sicherheit geschaffen werden. Dazu kann z.B. die innere Vorstellung eines sicheren Ortes gehören. Es ist auch wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass man keine „Schuld“ am eigenen Lampenfieber trägt, dass übersteigerter Perfektionismus lähmt. Das Gelingen des Vortrags wird von der Ausdruckskraft und Mitteilung abhängen, nicht vom perfekten Ablauf.

  3. Entspannungs, Bewegungs- und Atemübungen helfen Stresshormone sowie körperliche und emotionale Spannung abzubauen. Dafür ist jedoch einen langfristiges Üben notwendig um spürbare Erfolge zu erzielen. Es eigenen sich besonders Techniken wie z.B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga oder Alexandertechnik. Dabei helfen insbesondere ritualisierte Bewegungsfolgen und Übungen.

  4. Das Gefühl optimaler Vorbereitung bringt Ruhe. Denn einer guten Vorbereitung darf man vertrauen. Und deshalb sollte man sich Übeerfolge durch Wiederholung sicher einprägen. Um Sicherheit zu schaffen hilft multimodales Üben. Das heißt, dass man immer verschiedene Ebenen und Gefühle beim Üben einbeziehen sollte: Versuchen Sie mit dem Körperausdruck, der Stimme und Dynamik sowie mit Sprache, Humor und Assoziationen zu spielen. Wenn trotz guter Vorbereitung doch noch etwas schief geht, dann kann man sich selbst beruhigen, dass es außerhalb der eigenen Verantwortung liegt.

 

Wollen Sie Ihr Lampenfieber in den Griff bekommen?

Das Ebook “Stark mit Lampenfieber!” bietet Ihnen kompakt das wichtigste Hintergrundwissen dazu, wie Sie zu einem förderlichen Umgang mit Ihrem Lampenfieber kommen. Denn für eine souveräne und starke Wirkung ist es wichtig, dass Sie verstehen, wie die ganz persönlichen Ursachen und Symptome des Lampenfieber zu Stande kommen und wie Sie diesen entgegenwirken können.

 

Zusammenfassung: Beim Lampenfieber wirken Psyche und Körper eng zusammen. Stresshormone führen dazu, dass sich die typischen Lampenfieber-Symptome auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene zeigen. Individuelle Bewältigungsstrategien helfen dabei einen konstruktiven Umgang mit der Nervosität zu finden.
 

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Viel Stoff — wenig aktive Beteiligung

Egal ob Sie eine Lehrperson sind oder ob Sie selbst lernen, das Problem mit großen Stoffmengen im Unterricht ist Ihnen sicherlich bewusst. Häufig begleitet einen das Gefühl noch nicht alles »geschafft« zu haben oder mit dem Stoff noch nicht »durch« zu sein. Denn häufig möchten Lehrende als Experten bzw. Expertinnen eines Faches den Lernstoff möglichst vollumfänglich vermitteln.

Manche können reden wie ein Buch! ...doch in gleicherweise zuzuhören fällt sehr schwer. (Quelle: Fotolia)

Manche können reden wie ein Buch! ...doch in gleicherweise zuzuhören fällt sehr schwer. (Quelle: Fotolia)

Als Konsequenz machen viele Lehrende einen Vortrag. Denn hier kann man ja möglichst viel Stoff komprimiert vermitteln. Doch ist das per se die beste Methode?
Nein, sicherlich nicht. Ein Lehrvortrag ist nur eine von sehr vielen Methoden. Sie hat genau den genannten Vorteil: als Lehrperson kann man eine große Stoffmenge in kurzer Zeit vermitteln. Zudem kann man den Vortrag sehr stark kontrollieren, was vielen Lehrenden Sicherheit vermittelt. Denn wenn ich meine PowerPoint-Folien und meine Vortragsstruktur vorbereitet habe, kann eigentlich nichts Unvorhergesehenes passieren. Doch auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass sich die Zuhörenden wenig beteiligen, dass die Aufmerksamkeit und Motivation sinken und dass die Zuhörenden damit auch wenig lernen. Denn es kommt nicht darauf an, wie viel der Lehrende sagt, sondern wie viel die Zuhörenden behalten!
 

Kurze Aktivierungen steigern die Aufmerksamkeit

Schon nach einigen Minuten des reinen Zuhörens schwindet die Aufmerksamkeit. Kurze Möglichkeiten der Interaktionen zwischen Lehrperson und Zuhörenden helfen die Aufmerksam-keit wieder zu erlangen und begünstigen damit eine aktive Beschäftigung mit dem Lehrstoff. Und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuhörenden etwas vom Lehrstoff behalten. Deshalb sollten Sie in einem Lehrvortrag immer wieder kleine Methoden einsetzen oder auch mal das Präsentationsmedium wechseln.
 

Kleiner Aufwand — grosse Wirkung!

Die Veränderung muss gar nicht groß sein, um schon einen guten Effekt zu bewirken. Grundsätzlich können Sie sich vornehmen mit Ihren Zuhörenden in einen stärkeren Dialog einzutreten. Und dabei können Sie z.B. Fragen stellen und das Meinungsbild per Handzeichen abfragen. Oder Sie stellen eine offene Frage und bitten die Zuhörenden sich mit ihrem Sitznachbarn auszutauschen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich dadurch mit dem Inhalt und haben gleichzeitig einen stärkeren Kontakt zu den anderen Zuhörenden. Das stärkt die Beziehung und baut auch eventuelle Hemmschwellen ab sich zu beteiligen.
Sie können eben auch das Medium wechseln: Schalten Sie zwischendrin mal Ihre Präsentation auf »schwarz« oder verwenden Sie ein Flipchart oder eine Tafel. Durch diesen Wechsel und die Ausnutzung des Präsentationsraums wirkt Ihr Vortrag weniger monoton und einschläfernd.

Wenn Sie mehr Informationen zu interaktiven Lehr-Lern-Methoden möchten, verweise ich Sie auf meinen Beitrag »Lernprozesse durch den Einsatz von Methoden gestalten«. Dort biete ich Ihnen zwei Methodenkästen zu einem vielfältigen Einsatz interaktiver Lehr-Lern-Methoden.
Wenn Sie darüber hinaus Interesse am Thema »Didaktische Reduktion« haben, dann möchte ich Sie auf das Buch »Viel Stoff, wenig Zeit« von Martin Lehner aufmerksam machen. Dieser beschreibt Techniken zur didaktisch sinnvollen Reduzierung von Lernstoff.

Falls Sie methodisch-didaktische Beratung oder ein Training brauchen, zögern Sie nicht mich anzusprechen!

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Brainstorming mal anders

In einem früheren Artikel habe ich bereits die Kreativitätstechnik „Brainstorming“ vorgestellt. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die bekannteste Kreativitätstechnik, die empirisch sogar sehr gut untersucht ist. Und dabei zeigt sich, dass für die korrekte Durchführung des Brainstormings fünf Regeln eingehalten werden müssen. Wenn diese Regeln nicht eingehalten werden, kann die Methode scheitern, was sich durch wenige Ideen, qualitativ nicht so gute Ideen, Production Blocking und eine Veränderung der Gruppendynamik zeigt.
 

Worauf sollte man beim Brainstorming also unbedingt achten?

  • Quantität vor Qualität: je mehr Ideen, desto besser!

  • Keine Kritik: alles ist denkbar!

  • Alle Ideen visualisieren: jeder kann jede Idee sehen!

  • Ergänzungen sind erlaubt: Anknüpfen ist jederzeit und überall möglich!

  • Verrückte Ideen sind erwünscht: je wilder und ungewöhnlicher, desto besser!

Brainstorming auf den Kopf gestellt

Bild: eigene Darstellung

Bild: eigene Darstellung

Heute möchte ich Ihnen eine andere Variante des Brainstorming vorstellen. Das sogenannte „Imaginäre Brainstorming“. Im Vergleich zum klassischen Brainstorming wird die Aufgabenstellung in einer anderen Weise formuliert: Und zwar wird der Rahmen bzw. die Themenstellung ins Fantastische verändert. Das bedeutet, dass ein Rahmen gefunden werden soll, der nicht real existiert, regelkonform ist oder sich auf bekannte soziale und natürliche Umstände bezieht. Es soll möglichst irreal sein, um die Phantasie anzuregen!

Und anhand dieser irrealen Verhältnisse werden dann Lösungen wie beim klassischen Brainstorming gesammelt. Am besten lässt sich ein imaginären Brainstorming durch eine „Was wär wenn“-Frage erzeugen:

  • „Was wäre, wenn Tiere telepathische Fähigkeiten hätten?“

  • „Was wäre, wenn Pflanzen sprechen könnten?“

  • „Was wäre wenn Autos fliegen könnten?“

Alle Anregungen und Ideen werden gesammelt und visualisiert. Dabei werden keine Ideen zensiert oder unberücksichtigt gelassen. Im Anschluss werden diese Ideen auf die reale Ausgangssituation übertragen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren dieser Technik!

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Mein Blog im Jahr 2017

…macht mich dankbar! Dankbar für so viele positive Rückmeldungen und interessierte Leser. Ich hoffe sehr, dass Sie gerne bei mir vorbeischauen und immer wieder Anregungen und Impulse für sich mitnehmen können. So versuche ich auch in Zukunft eine bunte Themenmischung anzubieten: Es geht immer um Kommunikation — verständlich erklärt, aber mit dem Anspruch sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empirie zu orientieren. Dabei werden meine Arbeitsschwerpunkte Rhetorik, Stimme, Kreativität und Didaktik aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Mal ganz praxisorientiert und handhabbar, mal auf der Spur einer kontroversen Diskussion, mal mit Fragen und Themen, die mich ganz persönlich bewegen.

In Zahlen bedeutet für mich das Blog-Jahr 2017:
etwa 1300 neue Abonnenten und durchschnittlich 50 Leser pro Tag
34 gepostete Artikel, im Durchschnitt alle 10 Tage

Und so wünsche ich mir, dass es genau so weitergeht! Hier sehen Sie einen kleinen Überblick über verschiedene Themen, die ich in meinem Blog behandelt habe.

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Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Weihnachtstage im Kreis Ihrer Lieben, sowie einen guten Start in ein zufriedenes, erfüllendes und gesundes neues Jahr 2018!
Herzliche Grüße,
Ihre Julia Rupprecht

Lernprozesse durch den Einsatz von Methoden gestalten

Foto: Julia Rupprecht

Foto: Julia Rupprecht

Wissen wird nicht einfach von Außen übernommen. Ein Lernprozess ist ein aktiver Aneignungsprozess, in dem wir neues Wissen konstruieren. Das geschieht auf der Basis von Vorwissen und Vorerfahrung einerseits, sowie den Reizen und Einflüssen aus der Außenwelt andererseits. Das bedeutet, dass neue Wissensinhalte in schon bestehende Wissensstrukturen eingebettet und verknüpft werden. Je häufiger diese Strukturen aktiviert werden, um so schneller und sicherer können wir darauf zugreifen.

Wichtig dabei ist, dass Wissen nicht einfach nur als Inhalt gelernt wird, sondern dass noch viele weitere Informationen mitverarbeitet und miterinnert werden. So lernen wir situiert und kooperativ. Das bedeutet, dass wir z.B. die räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen miterinnern, genauso wie die anwesenden Personen, unsere Beziehung zu ihnen und die damit verbundenen Emotionen.
 

Interaktive Lehr-Lern-Methoden einsetzen

Wenn man diese beiden Erkenntnisse in Betracht zieht, erscheint es sehr sinnvoll interaktive Lehr-Lern-Methoden einzusetzen. Durch diese Methoden werden die Lernenden aktiv beteiligt, die Beziehung unter den Lernenden und zur Lehrperson wird verbessert und die Lernumgebung wird anregend und abwechslungsreich gestaltet. Dafür braucht es ein gewisses Methodenrepertoire, denn durch die Variation der Lehr-Lernmethoden kann eine Abwechslung geschaffen werden, so dass die Lernenden aufmerksam und motiviert bei der Sache bleiben.
 

Mit Methodenkästen das eigene Repertoire erweitern

Das Team Sprachraum hat deshalb den sogenannten „Münchner Methodenkasten“ entwickelt. Diese Methodensammlung baut auf dem AVIVA-Schema auf und kombiniert dieses mit verschiedenen Sozialformen des Zusammenarbeitens. Daraus ergibt sich eine sehr praktische, übersichtliche und handhabbare Systematisierung, wodurch man als Lehrperson schnell die passende Methode finden kann.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Münchner Methodenkasten. Sie können ihn dort auch herunterladen:
https://www.sprachraum.org/ueber-uns/forschung-und-veroeffentlichungen/

Ein Team der RWTH Aachen University (© TeachING-LearnING.EU 2013) hat mit „VorlesBAR“ einen Methodenkasten zur Verfügung gestellt, der viele Methoden für Großgruppen bereithält. Diese eigenen sich also auch noch wenn mehrere hundert Menschen im Raum sind und gemeinsam lernen und arbeiten wollen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
http://www.teaching-learning.eu/fileadmin/documents/Publikationen/VorlesBAR.pdf

Viel Vergnügen bei Stöbern und Ausprobieren!
 

Zusammenfassung: Lernen erfolgt in einem aktiven Aneignungsprozess in dem Vorwissen und neue Wissensinhalte integriert werden. Dabei geschieht Lernen immer situiert und kooperativ. Deshalb sind interaktive Lehr-Lern-Methoden besonders wichtig für die Unterrichtsgestaltung. Sprachraum und die RWTH Aachen bieten mit ihren beiden Methodenkästen ein reichhaltiges und spannendes Methodenangebot.

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